Täglich kommen zwischen 360 und 380 Menschen an der Mülheimer Tafel vorbei, um Lebensmittel zu erhalten – alles ohne Kontrollen. So bleibt es.
Das Diakoniewerk Arbeit und Kultur wird von der bisherigen Praxis nicht abweichen und weiterhin keinerlei Kontrollen an der Tafel für Bedürftige vornehmen. Das erklärte am Donnerstag der Geschäftsführer Ulrich Schreyer gegenüber dieser Zeitung. Die Essener Tafel, die Lebensmittel an Bedürftige verteilt, nimmt derzeit nur noch Deutsche als Neukunden auf. Für Nicht-Deutsche gibt es einen Aufnahmestopp. Schreyer hält von derartigen Hürden nichts. „Außerdem gilt für uns: keine Bürokratie!“
Seit rund 15 Jahren gibt es die Tafel für Bedürftige in Mülheim. Kontrollen irgendwelcher Art hat es in der Zeit nie gegeben, auch musste nie die Bedürftigkeit nachgewiesen werden. „Wir sind eine der wenigen Tafeln in Deutschland, die das so machen“, sagt der Geschäftsführer.
Jeden Tag gibt es zwei Öffnungszeiten, jeden Tag kommen zwischen 360 und 380 Personen. Die Nachfrage sei recht konstant, einen sprunghaften Anstieg gebe es nicht, heißt es. Erkennbar, so Schreyer, sei dabei jedoch ein hoher Anteil Nicht-Deutscher. „Aber die Tafel ist für viele, die neu in der Stadt sind, auch ein erster Anlaufpunkt, wo sie nicht nur etwas zum Essen erhalten, sondern sich auch austauschen können.“ Verwerfungen habe es bisher nie gegeben. „Wer kommt und sich anstellt, bekommt auch etwas“, sagt Schreyer. Das könne natürlich nicht immer das sein, was man sich wünsche. Je nach Spendenaufkommen, wechselten auch die Angebote.
Zusätzlich zur Tafel bietet das Diakoniewerk auch das Schulfrühstück an. Inzwischen werden 14 Schulen angefahren, wo etwa 540 Kinder mit Obst und Stütchen versorgt werden. Für viele ist es die einzige Stärkung am Vormittag.