Mülheim. . Mülheimer Vogel wurde erfolgreich in Frankfurt operiert und auf Fuerteventura freigelassen. Das zweite Tier wartet noch auf seine Flügel-OP.

Zum wiederholten Mal hat die Mülheimer Biologin Inge Püschel Bürger um Hilfe gebeten, wenn ein Mauersegler ärztliche Hilfe und besondere Pflege brauchte. Die wird fachlich geleistet bei der Deutschen Mauersegler Gesellschaft in Frankfurt, und da müssen die Tiere erst einmal hin. Denn wer sich um aus dem Nest gefallene Mauersegler kümmert, tut das ehrenamtlich, da ist kein kostenpflichtiger Tiertransport drin. Und so bekamen auch „Pia“ und „Puck“, zwei flugunfähige Mauersegler, die Inge Püschel nicht am Auberg in die Freiheit entlassen konnte, eine Mitfahrgelegenheit nach Frankfurt bei einem freundlichen Berufspendler aus Mülheim.

Puck und zwei Kollegen warten noch auf die rettende Feder-OP.
Puck und zwei Kollegen warten noch auf die rettende Feder-OP.

„Pia“ wird sich selber nicht bedanken können, das tut Frau Püschel nun mit der Information, dass der junge Mauersegler erfolgreich operiert wurde. Pia wurde von gutmeinenden Menschen falsch gefüttert, wodurch sich ihr Federkleid nicht voll entwickelt hat. Der Vogel bekam jetzt in Frankfurt neue Schwanz- und Schwingenfedern verpasst, und konnte mit einigen „Kollegen“ erfolgreich von Fuerteventura aus nach Afrika abheben, wo die Mauersegler überwintern. Mit etwas Glück kehrt „Pia“ mit dem Schwarm der Mauersegler im Frühling nach Mülheim zurück, um dann hier den eigene Nachwuchs aufzuziehen.

Zu viel Hitze abbekommen

„Puck“, den Inge Püschel als „Totalschaden“ bezeichnet hat, muss noch ein bisschen auf seine Operation warten. Er hat im letzten Jahr im Nest unter dem Dach im Wachstum zu viel Hitze abbekommen, sein Großgefieder ist völlig unterentwickelt. Zwei Mauersegler mit ähnlichen Problemen leisten ihm in Frankfurt Gesellschaft, insgesamt haben sie dort gerade 70 „Patienten“. Inge Püschel hofft, dass auch Puck bald wieder fliegen kann: „Wenn die vorderste Schwingenfeder fehlt, geht gar nichts. Das sind Dauerflieger, die können sich ja nicht irgendwo hinsetzen.“

Nach 1,5 Lebensjahren kommen Mauersegler in ihre erste Mauser. Die Helfer hoffen, dass die von ihren eingesetzten Federn durch nachwachsende eigene Federn ersetzt werden. Mauersegler können bis zu 20 Jahre alt werden.