Mülheim. . Die Nachbarstadt möchte eine Verbindung zum Radschnellweg. Wo die Strecke verlaufen soll, ist noch offen, weil Verknüpfungspunkte fehlen.
Die Stadt Oberhausen will ihr Radwegenetz an den Radschnellweg (RS 1) anschließen. Über welche Trassen die Verknüpfung hergestellt werden kann, ist noch offen. An welchen Stellen der Wegeanschluss sein könnte, ebenfalls. Daher möchten die Mitglieder des Mobilitätsausschusses die Ideen der Oberhausener Planer hören. Auf Anregung der Grünen sollen sie in der Mai-Sitzung ihre Vorschläge präsentieren. Ein Anschluss sollte an der Heidestraße sein, offeriert bereits die Initiative „Impuls Oberhausen“.
Weil bisher im Rathaus niemand wisse, wo Oberhausener Radwege auf die Stadtgrenze treffen, gebe es zur weiteren Trassenführung auch keine Vorschläge von Mülheimer Seite, erklärte Peter Vermeulen auf der Sitzung. „Erst danach können wir die Ideen der Nachbarn aufgreifen und versuchen, sie mit unseren Radwegtrassen bis zum RS 1 zu verbinden“, ergänzte der Verkehrsdezernent.
Mülheimer Politiker warten auf Signale
Die CDU-Fraktion hält einen Anschluss der Radwegeverbindung nach Oberhausen für sinnvoll. Sie möchte aber vorher konkrete Vorschläge der Nachbarn sehen, um in die Anschlussplanung auf Mülheimer Seite einsteigen zu können. Die SPD-Fraktion stimmte dem Vorschlag zu, einen Vertreter aus Oberhausen für die Sitzung im Mai einzuladen.
Auch Mülheim könne von einer solchen interkommunalen Verbindung profitieren, betont Axel Hercher von den Grünen. Innerstädtisch, aber auch als Verbindung in die Nachbarstadt habe das Vorteile. „Solch eine Verbindung hat zahlreiche Attraktionen aufzuweisen, dorthin pendeln viele Mülheimer zur Arbeit. Es ist an der Zeit, dass sich die Verantwortlichen zusammensetzen und ausloten, was für beide Seiten machbar ist“, sagte Hercher, verkehrspolitischer Sprecher der Ratsfraktion.
Achten auf bisher vorhandene Streckennetze
Daher sei es nun entscheidend, die Anknüpfungspunkte festzulegen. Dann könne die Mülheimer Verwaltung dazu ihre Vorschläge entwickeln, wie mit Oberhausen Radwegeverbindungen möglich sind. Dazu gehörten ebenfalls Bauprojekte wie Deckenüberzüge, Markierungen und Ausschilderungen. Landesradwegenetz und kommunales Netz zwischen dem RS 1 und der Stadtgrenze zu Oberhausen in Dümpten und Styrum müsste einbezogen werden, begründet Axel Hercher.
In der Nachbarstadt gibt es bereits Überlegungen, über eine alte Eisenbahntrasse einen Anschluss nach Styrum zu erhalten. Von der Heidestraße aus könnte gleichzeitig eine Verbindung nach Duisburg-Meiderich entstehen, mit Verknüpfung an die so genannte Hiberniatrasse in Oberhausen. Die Impuls-Mitstreiter haben solche Pläne bereits beim Regionalverband Ruhr (RVR) vorgestellt. Dort gab es keine Ablehnung. Auch die CDU in der Nachbarstadt sieht in dieser Anbindung Vorteile für beide Städte und eine Steigerung des Freizeitwertes.
Über die Müga auf den RS1
Von der Heidestraße in Styrum könnten Radler entweder über Post- und Albertstraße zur Siegfriedbrücke fahren oder über die Hauskampstraße. Von dort könnte es zur Moritzstraße und weiter über Müga-Wege zum RS 1 gehen. Bisher existiert dazu aber noch kein fester Plan im Technischen Rathaus. Die Auffahrt könnte hinter der Camera Obscura am alten Wasserturm sein.
Ob eine kürzere Radler-Verbindung über Dümpten und Eppinghofen zum RS 1 möglich ist, soll ebenfalls untersucht werden. Oberhausener sehen beide Varianten als machbar an. Mülheimer Verkehrsplaner müssten jedoch die Machbarkeit bestätigen. Die Grünen werten die Signale aus Oberhausen in Sachen Radwegeverknüpfung positiv. Solche wichtigen Lückenschlüsse müssten in Mülheim vorrangig verwirklicht werden.
>>>INFO: Lücken im Netz schließen sich langsam
Das Radwegenetz in Mülheim wächst langsam zusammen. An einigen Stellen gibt es noch kleinere oder größere Lücken. Nicht überall ist ausreichend Platz für einen Radweg.
Daher sind die Verkehrsplaner stets auf der Suche, Trassen für Radler finden. Manchmal gehören die notwendigen Flächen auch nicht der Stadt.