Mülheim. . Der Mülheimer Bildhauer Ernst Rasche hat der Stadt viele Werke hinterlassen. Wegbegleiter und Künstlerfreunde wünschen sich Werks-Ausstellung.
Der Bildhauer Ernst Rasche war eine beeindruckende und inspirierende Persönlichkeit. Jetzt ist er im Alter von 91 Jahren gestorben.
„Ich lebe gerne in meiner Heimatstadt, auch wenn hier manchmal etwas mehr los sein könnte. Das ist eine Durststrecke, die wir überstehen müssen. Wir brauchen visionäre Ideen und Entscheidungen, damit sich die Stadt weiter entwickeln kann“, sagte Rasche 2011 im Interview mit dieser Zeitung.
Nicht nur die Brunnen auf der Schloßstraße und am Rathaus, der Marienbrunnen im Innenhof von Kloster Saarn und die redenden Frauen auf dem Bertha-Krupp-Platz bleiben. Auch der Kreuzweg, der Altarraum und die Chorwand in St. Mariae Geburt bleiben.
Von seiner geistigen Vitalität tief beeindruckt
Bis zum Sommer 2017 lebte und arbeitete Ernst Rasche in seinem Haus und Atelier an der Teinerstraße, ehe er ins Franziskushaus umzog. „Ich habe ihn dort mit israelischen Künstlern besucht und wir waren von seiner geistigen Vitalität tief beeindruckt“, berichtet sein Künstlerfreund Heiner Schmitz.
Ernst Rasche hat an bundesweit 140 Orten öffentliche und sakrale Kunst geschaffen. Dafür wurde er mit dem Ruhrpreis (1962), mit dem päpstlichen Ehrenkreuz (1990) und mit dem Ehrenring der Stadt (2017) ausgezeichnet. 2016 würdigte das Duisburger Wilhelm-Lehmbruck-Museum sein Lebenswerk mit einer Werkschau, zu der ein zweibändiger Katalog erschienen ist. Jetzt wünscht sich Heiner Schmitz als Sprecher der von Rasche mitgegründeten Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Künstler eine Ernst-Rasche-Werk-Ausstellung im Kunstmuseum Alte Post.
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf
1926 als Sohn eines Steinbildhauers in Mülheim geboren, war Rasche während der NS-Zeit in der damals illegalen katholischen Jugendarbeit aktiv. Als Kriegsteilnehmer überlebte er den Zweiten Weltkrieg und zwei Jahre sowjetische Kriegsgefangenschaft. 1947 begann er mit seinem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf.
Als Mitgründer des Mülheimer Kunstvereins und der Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Künstler setzte sich Rasche für die Einrichtung eines Städtischen Kunstmuseums ein. Mit seiner Ehefrau Elisabeth, die als Goldschmiedin arbeitete, hatte Ernst Rasche zwei Söhnen, die heute als Architekt und als Bühnenbildner arbeiten.