Mülheim. . Der Kletterschutz zwischen Bahngleisen und Hauskampstraße ist Ortspolitikern ein Dorn im Auge. Aber wem die Ziegelwand gehört, ist noch unklar.
Über das Projekt der Lärmschutzwände haben Vertreter der Deutschen Bahn jetzt die Ortspolitiker informiert. Denn die Hauptader des Eisenbahnverkehrs durch das Ruhrgebiet durchschneidet Styrum, Eppinghofen, die Innenstadt, Winkhausen und Heißen.
Damit möglichst viele Anwohner Antworten auf ihren Fragen bekommen können, soll es demnächst auch – nach Bezirken getrennt – zwei Bürgerversammlungen geben, auf denen Fachleute der Deuschen Bahn das Lärmschutzprojekt in Einzelheiten vorstellen.
Vertreter der Deutschen Bahn gibt Informationen
„Aber was passiert mit der alten Mauer entlang der Hauskampstraße? Hilft sie wirklich beim Lärmschutz? Bleibt sie stehen oder kann sie in absehbarer Zeit abgerissen werden?“ Das fragte Heinz-Werner Czeczatka-Simon den Vertreter der Deutschen Bahn nach seinem Vortrag.
Der hatte dazu keine Antwort im ICE-Tempo parat. Seiner Ansicht nach stört die Mauer nicht beim Bau der neuen Lärmschutzwand „Wir bauen die Stützen vom Gleis aus ein. Das gilt auch für die Schall absorbierenden Wandelemente aus Aluminium“, sagte der Bahnexperte. Am besten sei ein Abstand von 3,8 Meter zwischen Gleis und Wand. Das würde den Schall optimal reduzieren. An einigen Stellen seien die Abstände zwischen Zug und Wand auch größer. An der Hauskampstraße stehe die Mauer daher dem Bau der Lärmschutzwände nicht im Weg.
Ortspolitiker wünschen Geh- und Radweg
Den Ortspolitikern gefiel diese Antwort weniger. Sie hoffen darauf, dass die Mauer endlich weg kommt. Schon beim Ausbau der Hauskampstraße hatten sie erwartet, dass auf der Mauerfläche ein Geh- und Radweg gebaut werden könnte. Ein Radweg auf der Hauskampstraße fehlt bisher im städtischen Routennetz.
Stadt und Deutsche Bahn müssen jetzt prüfen, auf wessen Gelände die alte Mauer steht. Beide Seiten gehen bisher davon aus, dass jeweils die andere zuständig ist. Das bedeutet: Wer die Mauer auf seinem Grundstück stehen hat, muss auch den Abriss finanzieren. Über den Neubau eines Geh- und Radweges würden sich Stadt und Bahn auch einigen können.
Durchsichtige Elemente an der Lärmschutzwand
„Vielleicht wechselt die Mauer in ihrem Verlauf auch die Grundstücksgrenze“, war in der Sitzung der Bezirksvertretung 2 von der Verwaltungsseite zu hören. „Wir möchten an der Hauskampstraße die Situation verbessern – natürlich ohne diese Mauer“, betonte Bezirksbürgermeister Czeczatka-Simon und bat um eine schnelle Prüfung der Mauerlinie.
Ortspolitiker hoffen, dass die Besitz-Frage bis zur Bürgerinformation geklärt ist. Die neue Lärmschutzwand wird mit mehr als drei Metern Höhe für Anwohner kaum eine bessere Aussicht, aber mehr Ruhe bieten. „Wie können an einigen Stellen auch durchsichtige Element einbauen“, erläuterte der Vertreter der Deutschen Bahn.