Mülheim. Hitliste der Vornamen 2017: Bei den Jungen löst Jonas Alexander ab. Im vergangenen Jahr wurden rund 100 weniger Kinder angemeldet.
Zuwachs für Mülheim: Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 1557 Neugeborene beim Bürgeramt angemeldet. Doch nicht alle diese Babys sind auch in Mülheim geboren worden. Das Evangelische Krankenhaus meldet für 2017 insgesamt 829 Neugeborene (im Jahr 2016 waren es 912 Kinder).
„Da es nur am Evangelischen Krankenhaus eine Frauenklinik gibt, gebären viele Frauen in Krankenhäusern der Nachbarstädte“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels. Im Jahr zuvor sind noch rund 100 Kinder mehr in Mülheim angemeldet worden: 2016 waren es 1655 Neugeborene.
Zwei Neugeborene erhielten mehr als drei Vornamen
Die Hitliste der beliebtesten Vornamen führten 2017 Emilia – sieben neugeborene Mädchen erhielten diesen Namen – und Jonas (neun Neugeborene) an. Diese Namen lösen Sophie und Alexander ab, die im Vorjahr am häufigsten gewählt wurden. Die Rangliste der zweiten Vornamen führten im vergangenen Jahr Marie und Alexander an. Zwei neugeborene Mülheimer erhielten mehr als drei Vornamen, meldet das Standesamt. Welche und wie viele Namen das sind, ist nicht bekannt.
Große Aufregung – oder gar Lachsalven – wegen der Namensgebung eines Babys habe es im Mülheimer Standesamt noch nicht gegeben, berichtet Wiebels. Der Stadtsprecher erklärt: „Bisher mussten bei uns noch keine Vornamen zurückgewiesen werden.“ Möchte eine Familie einen ungewöhnlichen Namen anmelden, sei es gängige Praxis, dass die Standesbeamten zunächst im Internet recherchierten oder im Vornamenbuch blättern, ob der Name zulässig ist. Häufiger komme das bei ausländischen Namen vor, bei denen nicht klar sei, welche genaue Bedeutung der Name habe. Schließlich achteten die Beamten auch darauf, dass durch die Namenswahl nicht das Kindeswohl gefährdet wird, so Wiebels.
Kindeswohl ist oberste Prämisse
Ob das Kindeswohl beeinträchtigt ist, können Eltern im Zweifelsfall vor dem Amtsgereicht klären lassen. Einen Rechtsstreit aber um die Namensgebung habe es in Mülheim noch nicht gegeben, weiß man bei der Stadt. Es komme zudem nur selten vor, dass die Standesbeamten den Eltern empfehlen, einen anderen Namen für ihr Kind zu wählen. „Heute ist es nicht mehr zwingend erforderlich, dass der erste Vorname immer eindeutig das Geschlecht anzeigt“, erklärt er und nennt Beispiele: „Luca, Kim oder der italienische Männervorname Andrea.“
Der Blick zurück zeigt, dass die Namensgebung stets Moden unterliegt: Während Kinder vor 40 Jahren am häufigsten Sandra, Stefanie oder Nicole und Christian, Stephan oder Michael genannt wurden, hießen vor 80 Jahren die meisten Mädchen Helga, Ingrid oder Ursula/Ursel. Die meisten Jungen erhielten die Namen Hans, Günther/Günter und Horst.