Mintard/Saarn. . Durch steigende Anzahl an Notfalleinsätzen können einige Stadtteile im Norden und Süden derzeit nicht in angemessener Zeit erreicht werden.

Die Hilfsfrist der Feuerwehr und der Rettungsdienste war ein Thema im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung (BSO). Die Fraktion BAMH (Bürgerlicher Aufbruch Mülheim) hatte anlässlich eines Rettungseinsatzes in Mintard nachgefragt. Die Hilfsfrist beschreibt den Zeitrahmen, in dem die Retter am Einsatzort eintreffen.

Feuerwehrchef Burkhard Klein erinnerte daran, dass der Rettungsdienstbedarfsplan, der den Bedarf für eine flächendeckende Versorgung in der Stadt abbildet, bereits im Frühjahr ein Thema im Ausschuss war, woraufhin die Einrichtung zweier weiterer Rettungswachen im Süden und im Norden der Stadt beschlossen wurden.

Ohne diese neuen Wachen schaffen es die Retter nämlich nicht, überall binnen acht Minuten am Einsatzort zu sein, rechnete die Feuerwehr vor. Der sogenannte Erreichungsgrad – also die Prozentzahl der Einsatzfahrten, die innerhalb von acht Minuten ab Notruf beim Patienten sind – soll in Nordrhein-Westfalen bei 90 Prozent liegen. Derzeit gilt im Mülheimer Stadtgebiet aber nur ein Erreichungsgrad von knapp 83 Prozent. Da sei, so Klein, eine Verbesserung notwendig. Beim Brandschutz liegt der Erreichungsgrad in Mülheim bei über 90 Prozent.

Hintergrund ist, wie berichtet, die seit 2009 um ein Viertel angestiegene Zahl der Notfalleinsätze. Dadurch können die südlichen Stadtteile Saarn, Selbeck, Mintard sowie Styrum und Dümpten im Norden nicht in angemessener Zeit erreicht werden.

Optimale Standorte, um die Mülheimer Bevölkerung im Notfall gut versorgen zu können, wurden für den Bereich der Mannesmannallee (Norden) und der Mendener Brücke (Süden) berechnet. „Wenn die Wache in Saarn kommt, sind wir auch innerhalb von acht Minuten in Mintard“, sagte Feuerwehrchef Klein dieser Zeitung. Die Planung sei auf gutem Wege, sodass die beiden neuen Wachen voraussichtlich im kommenden Jahr in Betrieb gehen.