Mülheim. . Für 8,8 Millionen Euro werden die Gebäude an der Lerchenstraße saniert. Bis 2020 sind alle Wohnungen barrierearm. Mieten bleiben bei 5,20 Euro.

Die vier Hochhäuser an der Lerchenstraße, die der Mülheimer Wohnungsbau derzeit für rund 8,8 Millionen Euro modernisiert, waren erkennbar in die Jahre gekommen. Sie wurden noch immer mit Nachtspeicheröfen geheizt, die Fassadenteile waren asbesthaltig und die Fahrstühle hielten auf der halben Treppe, was Planer Mitte der 70er Jahre wohl besonders pfiffig hielten, lässt sich damit doch eine Etage sparen, wenn alle Bewohner entweder eine Treppe rauf- oder runter gehen.

Bis 2020 sollen alle Wohnungen zeitgemäß und barrierearm umgebaut werden und das im Bestand, ohne dass Mieter umquartiert werden, was immer mit Sorgen verbunden ist. „Damit haben wir seit den 80er Jahren gute Erfahrungen und nur wenig Ärger gehabt“, berichtet MWB-Vorstand Frank Esser bei der Visite der neuen Landesbauministerin Ina Scharrenbach (CDU), die sich ein Bild von dem Bauprojekt machte, interessiert mit Mietern sprach und gezielt Nachfragen stellte. Der MWB-Vorstand erlebte die Ministerin als interessierte Zuhörerin, die nicht mit Antworten kam, sondern auch etwas Allgemeines wissen wollte. Gezielt fragte sie Esser, wie er sich, „Weihnachten steht ja vor der Tür“, die Förderrichtlinien vorstellen würde, wo er Probleme sieht. Und natürlich hat der Vorstand auch ein vitales Interesse daran, die Vorstellungen der Ministerin kennen zu lernen, die erst seit Juni im Amt ist.

Für innovative Verkehrsprojekte

Die Nachverdichtung zu erleichtern ist so ein Stichwort, das sie nannte. Sie wünscht sich aber auch, dass die Erlöse aus den Stellplatzabgaben, die bei größeren Projekten schnell eine sechsstellige Summe erreichen, wenn nicht für Stellplätze, dann doch für innovative Verkehrsprojekte verwandt werden.

Bei sämtlichen 105 Wohnungen wird es sich künftig um geförderte Wohnungen handeln. Ursprünglich handelte es sich bei den meisten um frei finanzierte Wohnungen. Die Bestandsmieter zahlen weiterhin 5,20 Euro, alle Neumieter 6,20 Euro pro Quadratmeter. „Das schaffen wir nur, weil wir an anderer Stelle durch unsere Neubauprojekte Mittel erwirtschaften, mit denen wir so etwas subventionieren können.“

An das Blockheizkraftwerk der Medl angeschlossen

Je zur Hälfte geht die Investition in die energetische Ertüchtigung der Hülle, die eine 16 Zentimeter dicke Isolierung erhält und ans Blockheizkraftwerk der Medl angeschlossen wird, und in die Komfortsteigerung im Innern. So wurden etwa die Badewannen durch barrierefreie Duschen ersetzt. Wie hoch denn die CO2-Einsparung sei, wollte Scharrenbach wissen? Der Unterschied ist erheblich: Gegenüber 73 Kilo pro Quadratmeter und Jahr sind es nur noch 12 Kilo. Auch die Nebenkosten dürften deutlich günstiger ausfallen.