Mülheim. . Weil der Standort am früheren Kaufhof weggefallen ist, soll das Schauobjekt zu Bodenschichten woanders aufgestellt werden. Politik ist uneinig.

Um den neuen Standort für die Bodensäulen gibt es Ärger in der Bezirksvertretung 1. Die Säulen standen früher neben dem ehemaligen Kaufhof. Neben den Neubauten des Stadtquartiers haben sie keinen Platz mehr und wurden abgebaut. Als neuen Standort schlägt die Verwaltung die Wiese auf dem Von-Bering-Platz vor. Für die Ortspolitiker geht das dort gar nicht.

„Das ist doch nur ein Verlegenheitsstandort Der liegt weit entfernt von anderen Stationen“, kritisiert Hansgeorg Schiemer (CDU) Er erwartet für seine Fraktion bis zur nächsten Sitzung der Bezirksvertretung 1 Vorschläge für Alternativstandorte. „Sind diese nicht im Umfeld der Innenstadt oder im Luisental möglich, wären auch das Tiergehege oder die Lernwerkstatt Natur im Witthausbusch geeignet“. Bei der Finanzierung des neuen Standortes könnten laut Schiemer „die Investoren des neuen Stadtquartiers helfen“.

Im Witthausbusch schon genügend Stationen

„Der Von-Behring-Platz ist sehr abgelegen“, lehnt auch Peter Pickert (SPD) die Wiese ab. Neben der Lernwerkstatt Natur „steht die Säule besser. Sie braucht Bezug zu den Menschen und deren Akzeptanz.“ Britta Stalleicken (Grüne) findet den Platz in Holthausen unpassend. Sie erwartet genauere Angaben zu den Fördermitteln. Ulrike Krieger (SPD) bevorzugt einen Innenstadtstandort, da es im Witthausbusch schon genügend Stationen gebe.

Nun sollen die zuständigen Stellen weitere Standorte finden. Das sagte Felix Blasch, (kommissarischer Leiter des Stadtplanungsamtes) den Ortspolitikern zu. Es seien für die Bodensäulen auch Flächen auf Innenstadtplätzen geprüft worden. „Die sind teilweise problematisch.“

Der Standort am Von-Bering-Platz ist wegen „seiner relativ hohen Frequentierung geeignet, das Thema Bodenschutz einer breiten Bürgerschaft zu präsentieren und in den bestehenden Rundgang zu Mülheimer Bodenschätzen eingebunden zu werden“, lautet die Begründung der Verwaltung. Das „mobile Bodenklassenzimmer“ passe ebenfalls dazu. Dieses Projekt läuft seit 2009 im Witthausbusch und am Kahlenberg. Weil es für die Bodenrute Fördermittel gab, müssen die Standorte auch im Stadtgebiet sichtbar bleiben.

Dauerhaft präparierte Bodenaufschlüsse

Die örtlichen Bodenschätze sind so geplant, dass sie in die vorhandene Freizeitinfrastruktur der Stadt und in das Alltagsumfeld integriert sind. Zufällige Beobachter können sie entdecken. Andere können sie gezielt einzeln oder als Rundgang ansteuern. An den einzelnen Stationen werden dauerhaft präparierte Bodenaufschlüsse, Bodenschichten und andere Installationen gezeigt. Knappe, leicht verständliche Texte erläutern sie.

Die Bodenroute ist eine Kooperation zwischen der Stadt und der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet. Demnächst wird es einen neuen Anlauf zur Standortwahl für die Bodensäule geben.

Route der Bodenschätze

>> Die Mülheimer Bodenroute ist ein Teilprojekt der „Mülheimer Bodenschätze“, welches zur Verbesserung eines „Bodenbewusstseins“ beitragen soll. Ein Bodenlehrpfad und ein Internetangebot ergänzen das Projekt.

Die Route der Bodenschätze vereint elf Bodenstationen, an denen der Boden an die sichtbare, erlebbare und mit allen Sinnen fühlbare Oberfläche geholt wird. Für zwei Bodensäulen wird ein neuer Standort gesucht