Mülheim. . Mit der Broschüre „Geburtsstunde“ will die Mülheimer Frauenklinik werdende Eltern auf die emotionale Situation nach der Entbindung vorbereiten.
- Mütter und Väter kommen zu Wort, die das Ereignis der Geburt, ihre Gefühle, ihre Erfahrungen mitteilen
- Sabrina Bungert von der EKM-Öffentlichkeitsarbeit entwickelte einen Fragebogen
- Neben den lesenswerten Erlebnissen der jungen Eltern gibt’s fachliche Kommentare
Für werdende Eltern ist die Geburt des ersten Kindes ein Ereignis, worauf sie sich vorbereiten können. Zumindest, was den Ort der Entbindung und die dortigen Umstände angeht. Üblicherweise gibt es dazu Broschüren zur ersten Orientierung. So war das bisher auch in der Frauenklinik des Ev. Krankenhauses (EKM) der Fall. Doch als die Neuauflage der Geburtsbroschüre anstand, entschloss man sich für einen anderen Weg: Es kommen in der Broschüre „Geburtsstunde“ vor allem Mütter (und Väter) zu Wort, die das Ereignis der Geburt, ihre Gefühle, ihre Erfahrungen mitteilen.
Welche Informationen brauchen Mütter (und Väter) wirklich? Was geht über die normalen Fakten rund um die Geburt hinaus? – diese Fragen stellten sich Ärzte, Pflegekräfte, Hebammen, um besser auf die Bedürfnisse ihrer Patientinnen eingehen zu können. Sabrina Bungert von der EKM-Öffentlichkeitsarbeit entwickelte einen Fragebogen, sprach mit Müttern auf der Wöchnerinnenstation und im Milchcafé. Als eine der ersten „Verbesserungen“ auf Anregung der Patientinnen hat das komplette Team der Frauenklinik neue Namensschilder bekommen, die sofort ins Auge fallen.
Eine Geburt ist ein einmaliges Erlebnis
Mit der neuen Broschüre, die ab sofort im EKM (und in den Frauenarztpraxen) erhältlich ist, will das EKM auch emotionale Bedürfnisse befriedigen, Unsicherheiten und Ängste nehmen, die junge Mütter nach der Geburt beschäftigen können, und die diese vielleicht nicht konkret in Worte und eine Frage fassen können. Eine Geburt ist ein einmaliges Erlebnis, jede Geburt ist anders. Und einmalig und anders sind auch die Geschichten, die sechs Mütter und ein Vater in der Broschüre erzählen. „Wir lassen die Mütter erzählen, wie es hier für sie war“, so Sabrina Bungert.
Überwältigende Emotionen
Eine davon ist Jutta, die ihr Töchterchen Hanna unter nicht so ganz einfachen Umständen in der Frauenklinik bekommen hat und die offen davon berichtet. „Diese Broschüre hätte ich sehr gern vor der Geburt gehabt“, sagt sie über die Berichte der anderen Mütter, die von Problemen beim Stillen, der Umstellung, wenn das Kind zu Hause im Alltag ankommt, erzählen. Aber auch über die überwältigenden Emotionen, wenn Eltern und Kind sich erstmals berühren können. Anja Walther, die leitende Hebamme erlebt häufig, dass Schwangere mit viel Fachwissen in die Klinik kommen, auf die emotionale Situation nach der Geburt aber nicht vorbereitet sind. Diese Lücke zwischen Kopf und Herz hofft das EKM mit der Broschüre ein wenig zu überbrücken.
Neben den lesenswerten Erlebnissen der jungen Eltern gibt’s fachliche Kommentare von Chefärztin Dr. Andrea Schmidt, Hebamme Anja Walther oder der Stillberaterin. Und im Anhang fehlen jene Daten, Infos, Fakten nicht, die für Schwangere und Paare wichtig sind.
Broschüre gibt es im Evangelischen Krankenhaus
Die neue Broschüre „Geburtsstunde“ wurde in einer Auflage von 5000 Exemplaren gedruckt. Man bekommt das schön bebilderte Heft auf Anfrage an der Info im Evangelischen Krankenhaus.
Auch in Frauenarzt-Praxen ist die Broschüre erhältlich. Teilnehmende an Kreißsaalführungen bekommen die Broschüre dort. Bestellbar per E-Mail ist das Heft bei: bojana.poletanovic@evkmh.de