Mülheim/Oberhausen. . Beim Infotag Brustkrebs geht es nicht nur um neue Informationen aus der Medizin, sondern vor allem um ein lebenswertes Leben mit der Diagnose.

  • Das Brustzentrum Mülheim/Oberhausen lädt Sonntag, 5. November, zum Infotag in den Mülheimer Altenhof
  • Neben Infos aus medizinischer Sicht zu Diagnose und Behandlung geht es darum, Frauen Mut zu machen
  • In diesem Jahr können Fragen ans Podium im Vorfeld auf Karten formuliert werden, die eingesammelt werden

Wenn das Brustzentrum Mülheim/Oberhausen (BZMO) am Sonntag, 5. November (11-16 Uhr), wieder zum Infotag Brustkrebs in den Altenhof lädt, findet die Veranstaltung zum 13. Mal statt. Doch eine Erkrankung, die hierzulande jährlich über 72 500 Frauen trifft, ist immer wieder aktuell.

Auch in diesem Jahr gibt es viele Informationen aus medizinischer Sicht zu Diagnose und Behandlung, doch geht es vor allem um eins: Betroffenen Frauen, ihren Angehörigen und Freunden, Mut zu machen, sich der Krankheit zu stellen, bei deren Behandlung die medizinische Forschung stets weitere Fortschritte macht.

Ein Mutmacher zum Leben mit Brustkrebs

Die Programmpunkte bis zum frühen Nachmittag wollen die Psyche stärken, Hoffnung machen und lassen Frauen von eigenen Erfahrungen berichten. So spricht um 11.45 Uhr eine Patientin über ihre endokrine Therapie (Tamoxifen); um 12.35 Uhr liest Autorin Claudia Lauer aus ihrem Buch „Achterbahn ins Leben – ein Mutmacher zum Leben mit Brustkrebs“. Der Film „Singen ist Leben“ (12.15 Uhr) zeigt, wie wichtig gute Gefühle für einen Genesungsprozess sind. Und die aus Mülheim stammende Philosophin Agnes Hümbs nähert sich dem Thema mit ihrem Vortrag „Die Philosophie der Brust“ (14 Uhr) von einer ganz und gar ungewöhnlichen Seite.

Zwar geht es erst am Nachmittag um die „harten“ medizinischen Themen wie eine notwendige Entfernung der Brust (14.15 Uhr), die Brustrekonstruktion (14.30) oder Alternativen zur Chemo (15 Uhr); dennoch stehen den ganzen Tag über alle Ärztinnen und Ärzte und die Fachschwestern (Breast Care Nurses) aus den Evangelischen Krankenhäusern in Mülheim und Oberhausen – auch in den Pausen – für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Ab 15.15 Uhr können dann abschließend an alle medizinischen Experten auf dem Podium Fragen gestellt werden.

Entfernung der Brust ist heute viel seltener geworden

In diesem Jahr können die Fragen auch im Vorfeld auf Karten formuliert werden, die dann eingesammelt und später vom Podium aus beantwortet werden. „Wir wollen auch denen eine Chance geben, die lieber anonym bleiben wollen“, sagt Dr. Andrea Schmidt, Chefärztin der Mülheimer Frauenklinik. „Unsere Erfahrung ist: Es trauen sich nicht alle, vor einem großen Publikum Fragen zu stellen.“

Mut machen und Positives berichten – das haben sich die Organisatoren des Infotages Brustkrebs in diesem Jahr zum Motto gemacht. Zu den guten Nachrichten gehört sicher, dass „eine Entfernung der Brust heute viel seltener geworden ist“, wie der Mülheimer Oberarzt Tim Antrop-Wagner in seinem Vortrag berichtet. Das Team der Breast Care Nurses (Pflegeexpertinnen für an Brustkrebs erkrankte Frauen) stellt an seinem Infostand Angebote vor wie Kochkurse, Tanztherapie, das Patientinnencafé oder die Sportangebote.

Allein am EKM werden rund 400 Brustkrebs-OPs pro Jahr durchgeführt, sagt Chefärztin Schmidt. Die Zahl der am EKM behandelten Frauen ist weitaus höher, da nicht alle im selben Jahr operiert werden.

Der Termin: Informationstag Brustkrebs, Sonntag, 5. November, 11 bis 16 Uhr, Altenhof, Kaiserstr. 6, Stadtmitte. Eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten unter 0208/309-2519 oder bojana.poletanovic@evkmh.de. Weitere Info auf www.bzmo.de.