Der VBGS gibt Gymnastik- und Schwimmkurse für alle Kinder, ob mit Beeinträchtigung oder Migrationshintergrund und erhält Förderpreis.

Alfred Beyer und sein Verein für Bewegungsförderung und Gesundheitssport (VBGS) erhalten den diesjährigen Förderpreis des Integrationsrates, der an Mülheimer geht, die sich um die Integration der Stadt verdient gemacht haben. Er ist mit 400 Euro dotiert.

„Wir können das Geld gut gebrauchen, es fließt in neue Wasserspielgeräte“, erklärt Alfred Beyer. Noch wichtiger als das Geld sei Beyer aber die Anerkennung für den Einsatz des Vereins. Der VBGS besteht seit 1989 und bietet Gymnastik, Bewegungsspiele und Schwimmtraining mit Fahrdienst, sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene an.

Presiverleihung im Haus der Stadtgeschichte

Mit dem Preis, der am 7. November im Haus der Stadtgeschichte verliehen wird, ehrt der Integrationsrat „das gedeihliche Miteinander und die gegenseitige Integration“, erklärt Emine Arslan, Vorsitzende des Integrationsrates. Während der interkulturellen Woche konnten die Bürger Kandidaten für den Preis vorschlagen. Etwas enttäuscht zeigte sich Arslan über die Tatsache, dass die Zahl der Nominierten von Jahr zu Jahr abnehme.

Zum 19. Mal wird der Preis inzwischen vergeben. Im vergangenen Jahr bekam der Verein „Love from Africa“, der Hilfsangebote für Menschen aller Nationen anbietet, die Auszeichnung.

„Wir haben uns für den VBGS entschieden, weil dort viele Kinder mit Migrationshintergrund gemeinsam mit deutschen Kindern gemeinsam Sport treiben“, erklärt Arslan. Dadurch würden Vorurteile und Berührungsängste abgebaut. „Unser Verein hat rund 180 Mitglieder, die Hälfte mit Migrationshintergrund“, sagt Vereinsvorsitzender Alfred Beyer.

Berührungsängste abgebaut

Neben der Integration setzen sie auch auf Inklusion: Menschen mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigung sind beim VBGS willkommen. Die meisten Kurse finden in der Sporthalle und im Schwimmbad der Rembergschule statt. „Bei den Eltern gab es anfänglich Berührungsängste, doch für Kinder spielen Herkunft und Handicap keine Rolle“, erklärt Beyer. „Inzwischen schicken die Eltern ihre Kinder gern zu den Schwimm- und Sportkursen, um ihnen beizubringen, dass sie in einer bunten Gesellschaft leben, in der Anderssein normal ist.“ Gymnastik und Spiele im Wasser helfen, die Motorik der Kinder zu verbessern. „Wir sind ein Verein für alle“, so Alfred Beyer. Die Kinder lernten sich gegenseitig zu helfen und auf die Schwächeren achtzugeben.

Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen wollen, seien immer schwerer zu finden. Darin sind sich die Vorsitzenden des Integrationsrates und der Vorsitzende des VBGS einig, die eine starke berufliche und familiäre Auslastung als Grund dafür vermuten.