Speldorf. . Der Verein für Beweglichkeitsförderung und Gesundheitssport steht seit 30 Jahren für Integration und Inklusion und hat inzwischen viele Partner.

  • Der Verein für Beweglichkeitsförderung und Gesundheitssport steht für Integration und Inklusion
  • Vor 30 Jahren wurde der VBGS, der inzwischen viele wichtige Partner hat, gegründet
  • Bei dem Tag der offenen Tür sei es wichtig das Miteinander der Mitglieder nach außen zu tragen

Mit ein wenig Wehmut erinnert sich Alfred Beyer an sein erstes Sommerfest vor neun Jahren. „Da war alles noch viel kleiner“, sagt er und ist stolz, was sein Verein heute, am Tag der offenen Tür, auf die Beine gestellt hat. Ein kleiner Zirkus, Rollstuhlparcours, Stofftierverkauf. „Über die Jahre sind viele Partner hinzugekommen“, freut sich der Vorsitzende des Vereins für Beweglichkeitsförderung und Gesundheitssport (VBGS).

Ziel des Vereins sei und bleibe auch weiterhin Integration/Inklusion. „Wir wollen vor allem zeigen, wie einfach das sein kann“, erklärt Beyer. Als der VBGS vor 30 Jahren gegründet wurde, habe der Verein schon genau das Gleiche gemacht und sich für die gleichen Dinge eingesetzt. Der einzige Unterschied: „Es kannte halt noch keiner den Begriff Inklusion“, so Beyer.

Miteinander der Vereinsmitglieder nach außen tragen

Heute sei es dementsprechend umso wichtiger, das Miteinander der Vereinsmitglieder an einem solchen Tag nach außen zu tragen. Diese Meinung teilt auch Lena Kreft, die im Kinder- und Jugendteam des Behinderten- und Rehabilitationsverbandes NRW tätig ist. Bei ihr können die Kinder heute einen Rollstuhl-Führerschein machen und den Umgang mit dem Rollstuhl kennenlernen. „Es ist einfach cool, Leuten mit Behinderung zu zeigen, was alles geht“, findet die 22-Jährige. Tatsächlich habe sie die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen mit Behinderung eine Hürde im Kopf haben,mit dem Gedanken „Das kann ich doch gar nicht!“ kämpfen. Gemeinsam mit dem VBGS möchte ihr Verein deshalb zeigen, dass behinderte Menschen im Alltag sehr wohl genauso gut zurecht kommen können wie Menschen ohne Handicap.

Auf der anderen Seite des Festplatzes ist eine kleine Zirkusmanege aufgebaut. Einige Kinder – und auch Eltern – versuchen sich im Jonglieren oder Seiltanzen, der Zirkusdirektor trägt Zylinder und Frack. Richard Scholl ist heute mit seinem „Zirkus Zipfel“ zu Gast beim Sommerfest des VBGS und möchte Zirkuskunst und Inklusion verbinden. „Hier können die Kinder einfach alle aufeinander zugehen“, weiß er.

Zusammenarbeit der Vereine werden immer wichtiger

Bei den Übungen, die er mit den Kindern macht, falle oft gar nicht auf, dass behinderte und nicht-behinderte Menschen zusammentreffen. Warum dem Zirkusdirektor die Arbeit mit den Kindern so Spaß macht? „So ein Kinderlächeln ist einfach der schönste Lohn“, antwortet Scholl.

Für das leibliche Wohl der Besucher sorgt heute unter anderem Ute Möhlig vom Speldorfer Bürger- und Kurverein. Sie findet die Arbeit des VBGS besonders aus einem Grund unterstützenswert: „Man kann ja nicht immer nur von Inklusion sprechen, sondern muss sie auch umsetzen.“ Dabei werde die Zusammenarbeit der Mülheimer Vereine immer wichtiger: „Zusammen sind wir stark“, betont Möhlig.

>> ANGEBOT UND AUSZEICHNUNG

Den VGBS gibt es seit November 1989. Der Verein bietet zum einen ein Angebot an wöchentlichen Sportstunden und zum anderen Ausflüge und Veranstaltungen an.

1998 hat der VGBS vom deutschen Sportbund den Preis „Grünes Band für vorbildliche Talentförderung im Verein“ verliehen bekommen.