Stau zur Eröffnung auf der Hochpromenade des Radschnellweges
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Mülheim. Die 650 Meter lange Etappe des RS1 zwischen Hauptbahnhof und Ruhr wurde eröffnet. Die Baukosten sind deutlich günstiger als geplant.
Die 650 Meter lange Etappe zwischen Hauptbahnhof und Ruhr verläuft auf dem Bahnviadukt
Der denkmalgerechte Umbau war kompliziert: Mit 3,7 Millionen Euro wurde es rund 800 0000 Euro günstiger
An den anderen Etappen bis zur Hochschule wird jetzt parallel gearbeitet. Fertigstellung in einem Jahr
Welche Bedeutung der Radverkehr in der Stadt hat, wird man künftig täglich auf dem Radschnellweg ablesen können. Denn auf dem 650 Meter langen Teilstück zwischen Hauptbahnhof und Ruhr steht ein Zähler, der jeden Radler, der vorbeikommt, registriert. Ablesbar ist dort die Anzahl der Radler am jeweiligen Tag und die Summe derjenigen, die seit der Freigabe dort gefahren sind. Auf die Frage, wie viele Stellen denn auf der Anzeige nötig seien, erwiderte Oberbürgermeister Ulrich Scholten forsch: „Sechs Stellen sollten es schon sein.“ Wer den Andrang bei der gestrigen Eröffnung erlebte, wird daran keinen Zweifel haben. Es war so voll, das die meisten Radfahrer bei der Eröffnung ihr Rad schieben mussten. Aber der Stau löste sich bald auf.
So viel Euphorie, wie bei Nieselregen gestern zur Eröffnung des nur 650 Meter langen Teilstücks zwischen Hauptbahnhof und Ruhr zu erleben war, konnte man sich kaum vorstellen. „Der Abschnitt macht weite Wege kurz und bietet ganz neue Blicke auf die Stadt“, brachte Staatssekretär Jan Heinisch aus dem Landesbauministerium die städtebauliche Qualität der Hochpromenade auf den Punkt. Wenn im nächsten Jahr der Brückenschlag bis zur Hochschule gelingt, gilt das umso mehr.
Strecke ist als Langsamstrecke konzipiert
Einige Bewohner entlang der Hochpromenade werden sich in den ersten Tagen etwas beobachtet vorkommen und auf die Nähe zu den Spaziergängern und Radlern einstellen müssen. Die Strecke ist als Langsamstrecke konzipiert, weil es bei sommerlichen Temperaturen wohl voll werden wird. Idealerweise fahren Radler auf der vier Meter breiten Spur, während Spaziergänger auf der schmalen schlendern. Prinzipiell können sie aber die gesamte Breite der Promenade nutzen. Auf der Oberfläche sind Querstreifen markiert, deren Abstand an Rastpunkten wie dem Stadtbalkon enger werden, was die Radler zur Vorsicht und zur Temporeduzierung animieren soll. Heinisch rief Fußgänger und Radfahrer zu gegenseitiger Rücksichtnahme auf.
Zwischen den beiden Spuren sind die von den Ökologen geforderten Beete für den Biotopverbund. Ein Erlebnis ist es auch, das Stück bei Dunkelheit zu begehen, denn ein indirektes Beleuchtungskonzept mit LED unter Bänken, Geländer und Stelen schaffe eine sichere und angenehme Atmosphäre. Eine gute Nachricht hatte Scholten auch aus finanzieller Sicht: Mit 3,7 Millionen Euro, die sich das Land und der Regionalverband teilen, konnten die Baukosten um knapp 800 000 Euro unterschritten werden.
Dach am Stadtbalkon fehlt noch
Was fehlt, ist das Dach am Stadtbalkon, das es Radlern und Spaziergängern bei heftigen Schauern auch einmal ermöglichen soll, Schutz zu finden und zu rasten. Bei der Ausschreibung hatten die teilnehmenden Firmen den vorgegebenen Kostenrahmen von 115 000 Euro überschritten, so dass die Ausschreibung jetzt in eine zweite Runde geht.
Radschnellweg
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Für Karola Geiß-Netthöfel sind die große Resonanz und die Vorfreude auf die nächsten Etappen gute Zeichen, dass der Weg auch angenommen wird. Sie freue sich, dass auch die neue Landesregierung das infrastrukturelle Aushängeschild unterstützt. Sie ist davon überzeugt, dass die Innenstadt davon profitiert, wenn Radler pausieren, einkehren und einkaufen.
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