Mülheim. . Den „Ententeich“ auf der Heimaterde haben mehrere Leser erkannt. Daneben liegt das Naturstadion des TSV Heimaterde. Werbung für Siepentäler.

  • In unserer Serie „Alte Bilder - neu entdeckt“ erzählen Leser Geschichten zu historischen Fotos
  • Dieses Mal erinnern sich Leser an den „Ententeich“ auf der Heimaterde neben dem TSV
  • Heute wird der Teich von einem Anglerverein genutzt und ist nicht mehr ganz so groß wie damals

Bei einer der letzten Folgen suchten wir ein Naturstadion. Das gibt es nur auf der Heimaterde, wussten mehrere Leser. Aber auf der gezeigten Postkarte, die uns Ulrike Klein vor mehreren Wochen schickte, ist nicht das Stadion, sondern der benachbarte Teich am Finkenkamp zu erkennen. Sie sind auf der Heimaterde aufgewachsen, kannten und kennen dort noch jeden Winkel und sie vermissen manchen Freiblick, den es damals auf dem Areal gab, bevor die Krupp-Siedlung dort entstand.

„Das Foto ist in Richtung Südwesten gemacht und zeigt den großen Teich auf der Heimaterde. Das Naturstadion liegt weiter rechts und ist nicht auf dem Bild“, erinnert sich Hans Prions. „Man sieht auf der Höhe dahinter den Neuenhaushof, der längst abgerissen ist. Später war dort der Kruppsche Konsum untergebracht. Weiter auf der rechten Seite sind die alte Scheune und auch der ,Krug zur Heimaterde’ zu erkennen. Die Max-Halbach-Straße fehlt auf dem Bild. Sie entstand erst im Jahr 1934 mit einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme“, fügt Prions hinzu.

Firma Krupp hatte den Teich eingezäunt

Er hat vor rund 70 Jahren im dortigen Teich das Schwimmen gelernt. „Die Firma Krupp hatte den Teich eingezäunt. Der Abfluss mündete in den Borbecker Mühlenbach. Diese Köttelbecke bildete die Grenze zwischen Rheinland und Preußen“, sagt Hans Prions, der seit mehr als 40 Jahren diese Zeitung abonniert hat. Die Neulens Höhe ein paar Straßen weiter weist noch auf den ehemaligen Bauernhof hin.

Hans Prions geht noch häufig am Stadion in seiner Nachbarschaft vorbei: „Es ist so schön zu sehen, wenn die quirligen Kinder dort spielen. Das Engagement der Trainer ist beachtlich. Man sieht, dass dort gute Nachbarschaft ist.“

Ein Teil des Teichs existiert nicht mehr

„Bei diesem Naturstadion handelt es sich um den Teich am Ende des Siepentals zwischen den beiden Teilen der Straße Finkenkamp in der Heimaterde. Der hier im Bild gezeigte Teil des Teiches existiert heute nicht mehr“, bestätigt Gerd Zimmermann, Jahrgang 1944.

Das Fußball-Feriencamp beim TSV Heimaterde ist sehr beliebt. Nachbarn schätzen die engagierte Jugendarbeit der Trainer und des Vereins
Das Fußball-Feriencamp beim TSV Heimaterde ist sehr beliebt. Nachbarn schätzen die engagierte Jugendarbeit der Trainer und des Vereins © Kerstin Bögeholz

„Ich kann mich zwar nicht mehr daran erinnern, weiß aber aus Erzählungen aus der Generation meiner Eltern und Großeltern, dass der Teich in den 20er und 30er Jahren das Naherholungsgebiet der Kruppsiedlung Heimaterde war. Dort konnte man schwimmen und mit Kähnen fahren, bei dem flachen Gebäude am rechten Rand könnte es sich um Sozialräume gehandelt haben, was ein Foto nahe legt, das ich von diesem Teil des Teiches habe“, ergänzt Zimmermann.

Umzüge des Kinderfestes endeten dort

„Schon damals gehörte zum Naherholungsgebiet auch der heute noch existierende Fußballplatz des Turn- und Sportvereins (TSV) Heimaterde. Als das Bild (oben) entstand, drehte der Fotograf diesem Teil den Rücken zu. Ich kann mich noch erinnern, dass die Umzüge anlässlich des einmal im Jahr stattfindenden Kinderfestes dort endeten“, schreibt Zimmermann.

„Heute existiert nur noch der Teil des Teiches links von der Baumgruppe im Vordergrund. Er wird von einem Angelverein genutzt. Eine Brücke über den Teich verbindet die Heimaterde mit der später gebauten Siedlung oberhalb der Max-Halbach-Straße. In dem großen Gebäude links oben im Bild befindet sich heute die Gaststätte Sierra Nevada im Krug zur Heimaterde. Die Gebäude ganz oben im Bild könnten zum Finkenkamp gehören. Übrigens: Ein Spaziergang durch die Siepentäler der Heimaterde lohnt sich auch heute wieder, nachdem die schlimmsten der durch den Sturm Ela entstandenen Schäden beseitigt sind“, wirbt Gerd Zimmermann für eine Rundgang in diese schöne Ecke.