Mülheim. . Eine Studie des Regionalverbandes Ruhr hat ausgewertet, wie weit es in den Städten des Ruhrgebiets zu Arzt, Supermarkt und Kindergarten ist.

Wer in Mülheim etwas zu erledigen hat, ist in der Regel rasch an seinem Ziel. 550 Meter zum Supermarkt und 439 Meter zum Hausarzt brauchen die Bürger Mülheims im Schnitt. Dies ergab die neueste Untersuchung des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Für alle 53 Revierstädte und weitere Wege haben sie die Entfernungen zu Orten der Daseinsversorgung ausgewertet, gemessen wurde die Luftlinie.

Im Vergleich mit den anderen Revierstädten kommt die Ruhrstadt gut weg: So ist es für Mülheimer zur nächsten Kita genauso weit (335 Meter) wie für Bochumer (334 Meter). Der Ruhrgebiets-Schnitt liegt da mit 462 Metern zur Kindertagesstätte höher: Städte wie Hattingen (445 Meter) und Sprockhövel (578 Meter) ziehen den Durchschnitt nach oben.

Knapp 200 Meter zur Bushaltestelle

Eben noch schnell Eier und Milch holen: Bei den Gelsenkirchenern kein Problem, denn sie sind mit 427 Metern im Ruhrgebiet am wenigsten weit vom nächsten Supermarkt entfernt. 123 Meter Luftlinie mehr müssen da die Mülheimer zum nächsten Lebensmittelladen zurücklegen. Das ist aber noch kein Vergleich mit Sprockhövel – deren Einwohner müssen mehr als die doppelte Strecke wie die Mülheimer zurücklegen, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen.

Zur Bus- und Straßenbahnhaltestelle müssen die Bürger der Ruhrstadt 194 Meter zurücklegen, genauso viel wie Essener und Recklinghausener. Die meisten Einwohner im Pott sind etwas schneller an den Haltstellen. Den kürzesten Weg haben die Bürger Gladbecks mit 156 Metern. Mülheimer, die mit der Bahn reisen möchten, müssen im Schnitt über zwei Kilometer zurücklegen, bis sie einen Bahnhof erreichen. Dortmund und Unna weisen mit durchschnittlich rund einem Kilometer die geringsten Entfernung auf. Revierweit ist der nächste Bahnhof durchschnittlich 2,6 Kilometer entfernt.

Wer im Ballungsraum Ruhrgebiet wohnt, mag über starken Verkehr und Parkplatzprobleme klagen, aber die Wege sind kurz. 427 Meter zum Supermarkt, 462 Meter zur Kita, 594 Meter zur Haltestelle und 839 Meter zum Hausarzt. Im Durchschnitt und per Luftlinie.

Studie soll alle drei Jahre wiederholt werden

Der Streckenvergleich mit den fünf Regierungspräsidien Düsseldorf, Köln, Arnsberg, Münster und Detmold ist jedoch schwierig, da diese deutlich mehr landschaftliche Flächen aufweisen, als das Revier. Grundlage der neuen Analyse der RVR ist das Flächeninformationssystem Ruhr der RVR-Regional- und Raumplaner. Die Studie soll alle drei Jahre wiederholt werden. Ab 2020 soll Technik zur Verfügung stehen, um statt der Luftlinien die tatsächlichen Strecken messen zu können.

<<< BILANZ DER RVR-STUDIE

Mehr als 80 Prozent der Menschen in der Metropole Ruhr profitieren demnach von der guten Erreichbarkeit.

Der RVR sieht Verbesserungspotenzial in einigen Teilen des Ruhrgebiets bei der Erreichbarkeit von Kitas und Haltestellen.

Die Studie ist unter www.metropoleruhr.de/regionalverband-ruhr/regionalplanung/studie-daseinsvorsorge.html zu finden.