Mülheim. . Unternehmer Ralf H. Schmitz äußert sich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen: Er stehe zum Rennverein, habe ihn mehrfach vor Insolvenz bewahrt.
Die zuletzt mehrfach öffentlich wiederholten Vorwürfe, Golfclub-Betreiber Ralf H. Schmitz würde alles dransetzen, den Galopprennverein am Raffelberg systematisch ins Aus zu treiben, um sich auf dortigem Gelände selbst ausbreiten zu können (siehe WAZ vom 30.8.2017), werden von dem Unternehmer klar zurückgewiesen. Gegenüber der WAZ erklärte Schmitz: „Ich schließe auch für die Zukunft eine Ausweitung des Golfclubs aus. Anderslautende Informationen, über die die WAZ berichtet hat, entsprechen nicht den Tatsachen.“
In einer ausführlichen Erklärung schildert Schmitz, dass er selbst in den mehr als zehn Jahren, die er nun Vorstandsmitglied im Rennverein sei, „mit Herzblut für den Erhalt der Rennbahn gekämpft“ habe: durch ehrenamtlichen Einsatz, durch Bürgschaften, Vorschüsse und die Bereitstellung von Gerätschaften und Personal zur Geländepflege. „Mindestens drei Mal habe ich mit eigenen Mitteln den Mülheimer Rennverein vor der Insolvenz bewahrt“, so Schmitz weiter. Der zuletzt durchgeführte Renntag sei nur durch eine persönliche Bürgschaft seinerseits ermöglicht geworden.
„Golf und Galopp passen sehr gut zusammen“
Als sich Anfang April beim Rennverein Liquiditätsprobleme abgezeichnet hätten, habe der Golfclub einer zehnprozentigen Erhöhung seiner Pacht zugestimmt.
„Golf und Galopp passen auf diesem Gelände sehr gut zusammen“, erklärte der Golfplatz-Betreiber und kündigte an, die aktuellen Bestrebungen des Direktoriums für Vollblutzucht zur Rettung des Rennvereins „zu 100 Prozent unterstützen“ zu wollen. „Das Direktorium wird sich in Zukunft federführend beim Rennverein einbringen und engagieren“, heißt es in seiner Erklärung.
Beteiligte seien für Erhalt der Rennbahn, so Schmitz
Alle Beteiligten, auch die Mitglieder des Golfclubs, wollten den Erhalt der Rennbahn, versichert Schmitz. „Diesem Ziel sollte sich alles andere unterordnen.“ Satzungsgemäße Aufgabe des Rennvereins sei jedoch nicht die Subventionierung des Trainingsbetriebes, sondern die Durchführung von Renntagen. So sei der defizitäre Trainingsbetrieb zu Recht auf den Prüfstand gestellt worden, weil dem Rennverein durch den Wegfall von Einnahmen aus dem Spiel 77 (80- bis 120 000 Euro pro Jahr), nur noch 110 Trainingspferde, erheblich eingebrochene Wetterträge und den Investitionsstau auf der alten Anlage die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein Weiter-so nicht gegeben seien. Solle nun der Trainingsbetrieb fortgeführt werden, sei sicherzustellen, dass dieser selbst die Finanzierung über Miete und Nebenkosten sicherstelle.
„Anders als in der Öffentlichkeit dargestellt, gibt es bis heute kein Angebot der Trainingsbetriebe, den Trainingsbetrieb in Eigenregie zu führen“, erklärt Schmitz. Wer den defizitären Trainingsbetrieb erhalten wolle, sehe dabei nicht die Gefahr einer drohenden Insolvenz für den Rennverein. Um diese zu vermeiden, sei eine Kündigung der Mietverträge unumgänglich gewesen.
Kritik an der Bürgerinitiative Pro Raffelberg
Deutliche Worte findet Schmitz für die Bürgerinitiative Pro Raffelberg, deren scharfer Kritik er sich ausgesetzt sieht: Sie „sollte in Zukunft auf unzutreffende öffentliche Diskreditierungen verzichten und sich stattdessen konstruktiv für angemessene Konditionen der Gewerbemietverträge des Trainingsbetriebes einsetzen“. Nur so könne sie tatsächlich auch „als Initiative zum Wohl des Rennvereins“ dienen.
Die Vorwürfe gegen ihn selbst und andere im Rennverein abstimmungsberechtigte Golfclub-Mitglieder, die zuletzt auch im Rathaus zu vernehmen waren, nennt Schmitz Ergebnis einer „verzerrenden Kampagne der unterlegenen Minderheit“ im Rennverein, die sich gegen das Votum zur Kündigung der Mietverträge für den Trainingsbetrieb gestellt hatte.