Mülheim. . Trotz der Verbote: Etliche Radfahrer verkehren auf dem Mülheimer Leinpfad. Das führt immer wieder zu Konflikten. Und zu politischen Diskussionen.
- Der Mülheimer Leinpfad unterhalb der Dohne und des Kahlenbergs ist für Radfahrer eigentlich tabu
- Dennoch radeln viele über den schmalen Weg ab Mendener Brücke zur Schleuseninsel
- Auf dem Fußweg wiederholen sich Beschimpfungen und Rempeleien sowie Beinaheunfälle
Der Leinpfad unterhalb der Dohne und des Kahlenbergs ist für Radfahrer tabu. Dennoch radeln viele über den schmalen Weg ab Mendener Brücke zur Schleuseninsel. Auf dem beschilderten Fußweg wiederholen sich Beschimpfungen und Rempeleien sowie Beinaheunfälle zwischen Radfahrern und Spaziergängern.
Drei Meldungen in den vergangenen vier Monaten erhielt das Ordnungsamt. Daher fordert die CDU dort mehr Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt sowie klare Verbotsschilder. Verkehrsplaner sollen prüfen, ob auf Dohne und Mendener Straße ein Radfahrstreifen markiert werden kann, damit Radler nicht mehr den Leinpfad illegal benutzen. Die Bezirksvertretung 1 stimmte dem zu.
Radweg gibt es nur links der Ruhr
Kerstin Kunadt (Ordnungsamt) hatte in der Sitzung erläutert: „Der Leinpfad ist zwischen Mendener Brücke und Franziskusheim sowie an allen Zufahrten und Zugängen eindeutig als Fußweg beschildert (Verkehrszeichen 239, Sonderweg Fußgänger). Fahrzeuge und Radfahrer dürfen den Leinpfad nicht befahren“, stellte sie klar.
Für Radfahrer, die von der Ruhrpromenade oder aus Kettwig kommen, sei der Weg auf der anderen Ruhrseite ausgeschildert. Vor der Mendener Brücke sei „zusätzlich eine Umlaufsperre installiert, die eine ungehinderte Durchfahrt über den Leinpfad verhindern soll.“
Stadt: Zusätzliche Schilder bringen nichts
Dennoch „setzen sich einige Radler bewusst über die eindeutige Beschilderung und die Sperre hinweg“, sagte Kerstin Kunadt. Daher führten zusätzliche Verbotsschilder „zu keiner Verhaltensänderung bei diesen Radfahrern und verursachen unnötige Kosten“. Nur verstärkte Kontrollen auf dem Leinpfad könnten „nachhaltige Verhaltensänderungen bewirken – zumindest für eine bestimmte Zeit“.
Weil der Leinpfad zahlreiche Zufahrten habe, sei der Personaleinsatz für Kontrollen entsprechend groß, um dort Radler zu stoppen. Solche Schwerpunkteinsätze seien nur zwei- bis dreimal im Jahr möglich. Das bringe keine spürbare Änderung der Situation. Nach einer ersten sei noch eine zweite Kontrolle auf dem Leinpfad geplant.
CDU: Nur Verbotsschilder bringen eine Verbesserung
„Nur klare Verbotsschilder bringen eine Verbesserung“, begründete Hansgeorg Schiemer (CDU) den Antrag seiner Fraktion. „Weniger Schilder haben meist eine größere Wirkung“, gab Britta Stalleicken (Grüne) die Auffassung des Ordnungsamtsleiters Bernd Otto weiter. Piktogramme, wie vom Ordnungsausschuss gefordert, sollten bestehende Schilder unterstützen.
„Die Alternative zum Leinpfad ist die Mendener Straße. Die ist für Radler aber zu gefährlich“, sagte Ludger Beyerle (AfD). Alfred Krüger (Grüne) hält die Straße für breit genug. Marten Breckling (CDU) regte dagegen an, den Leinpfad von Mendener Brücke bis Florabrücke für Radfahrer freizugeben. „Dort gehen nicht so viele Fußgänger.“ Das helfe auch radelnden Schülern der Grundschule Trooststraße und des Karl-Ziegler-Gymnasiums.