Mülheim. . Das dreitägige Festival zwischen Ruhr, Freibad und A40 war nahezu ausverkauft. Veranstalter und Ordnungsdienste ziehen positive Bilanz.

• Festival zwischen Ruhr und A 40 war nahezu ausverkauft
• Veranstalter zieht positive Bilanz, auch Polizei zeigt sich zufrieden mit den friedlichen Besuchern
• Wetter war durchwachsen, trübte die Stimmung aber nicht

Wenn die Ruhrwiesen entlang der A40 mal wieder mit Zelten gepflastert sind, weiß ganz Mülheim: Es ist wieder Ruhr Reggae Summer. Zum elften Mal wurde das Styrumer Naturbad inklusive angrenzender Ruhrwiesen zum Festivalgelände umgebaut. Fast 15 000 Besucher feierten hier von Freitag bis Sonntag. 4000 Zelte trotzten dem teils wechselhaften Wetter.

„Das war vielleicht das beste Ruhr Reggae jemals“, zieht Veranstalter Mattia Rübenstrunk Bilanz. „Knapp 15 000 Besucher, also fast ausverkauft. Es hat alles reibungslos funktioniert, die Künstler waren super und vom Publikum ging eine mega Stimmung ab – wir sind rundum zufrieden.“ Auch Polizei und Rotes Kreuz sprechen von einem „rundum friedlichen Festival“. Dennis Schön, Einsatzleiter des Roten Kreuzes, lobt das freundliche Miteinander der Festivalbesucher. „Niemand hat sich daneben benommen, wir wurden sehr freundlich und respektvoll behandelt.“

Highlight war „Alborosie“ aus Italien

Ein paar ganz besondere musikalische Highlights hatten die Veranstalter auch in diesem Jahr organisiert. „MHD“ – in Frankreich schon längst einer von den Großen – rockte am Freitagabend die Bühne und überraschte Veranstalter wie Publikum mit einer aufgeheizten Show. Großes Highlight für viele Besucher: Der Reggae-Künstler „Alborosie“ aus Italien, der wie kaum ein anderer am Samstagabend jamaikanische Atmosphäre versprühte.

„Wir freuen uns sehr auf Nosliw, der seine letzte Show hier spielen wird“, sagt Jelmer Schmidt, der mit seinen drei Freunden extra aus Maastricht angereist ist. „Aber viele Künstler hier sind wirklich top – uns gefällt es hier sehr gut.“ Zum ersten Mal sind die Holländer beim Ruhr Reggae. „Parallel gab es dieses Wochenende noch ein Reggae Festival in Belgien und auch in Frankreich, aber uns hat das Ambiente hier überzeugt.“ Von Donnerstag bis Montag campen sie an der Ruhr. „Das Wetter hätte natürlich etwas besser sein können, aber die Stimmung war trotzdem gut“, erzählt der 21-Jährige. Das einzige, was die Stimmung allerdings etwas drückte, war der Mangel an Geldautomaten. „Leider muss man hier überall bar bezahlen, Geldautomaten gibt es keine, wir mussten bis zu einer Tankstelle fahren – das war etwas nervig.“

Gute Infrastruktur mit genügend Toiletten

Beschweren konnten sich die Festival-Besucher in diesem Jahr aber kaum. Eine gute Anzahl an zumeist sauberen und gut ausgestatteten Toiletten-Wagen stemmten die Massen problemlos. Auch die kulinarischen Möglichkeiten waren vielseitig. Ob afrikanisch, indisch, thailändisch, oder die gute deutsche Bratwurst – für jedoch recht stattliche Preise zwischen 5 und 10 Euro waren mitgebrachte Dosen-Ravioli eher zweite Wahl.

Auch Anwohner Walter Thielen, der sich am Freitag bereits mit dieser Zeitung über den Ausnahmezustand in Styrum unterhalten hatte, zieht am Sonntag eine positive Bilanz. „Die Hauptbühne war, wie angekündigt, ab 1 Uhr leise, danach ging es nur noch im Partyzelt weiter.“ Mit dem Schlafen habe es dennoch nicht geklappt. „Aus dem eigentlich schallisolierten Zelt dröhnte die Musik dennoch raus, das war bis 5 Uhr schon ziemlich laut - aber hey, das ist ein Wochenende im Jahr, das geht vorüber und wir freuen uns ja auch, dass wir dieses schöne Festival hier in Mülheim haben.“

Ruhr Reggae Summer

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