Mülheim. . Die Andreas-Gemeinde organisiert viele Projekte für Styrumer Familien. Pastor Planitzer möchte dabei Spielspaß und Glaube verbinden.

  • Die evangelische Andreas-Gemeinde lädt Familien, die keine Gemeindemitglieder sind, zu Projekten ein
  • Auf dem Programm stehen Lego bauen, basteln, Musicals und Vater-Kind-Zelten
  • Rund 60 Ehrenamtliche der Gemeinde organisieren gemeinsam mit zwei Pastoren die Aktionen

Helle Räume, einen großen Garten und zwei Zimmer für Kinder und Jugendliche – das evangelische Andreas-Gemeindehaus in Styrum bietet viel Platz, der auch genutzt wird, um Familien einzuladen. „Nach der Fusion zweier Gemeinden aus Mülheim und Oberhausen, wollten mein Kollege Holger Sielemann und ich uns den Familien hier im Stadtteil annehmen“, sagt Nepomuk Planitzer, der seit neun Jahren Pastor der Gemeinde ist. Holger Sielemann ist seit sieben Jahren Pastor in der Gemeinde.

Aus der anfänglichen Idee seien viele einzelne Projekte entstanden, die seit vier Jahren immer mal wieder mit der Hilfe von Ehrenamtlichen organisiert werden. „Wir wollen Familien in Styrum mit der Liebe Gottes in Berührung bringen“, so Planitzer. Die Andreas-Gemeinde Mülheim ist eine Landeskirchliche Gemeinschaft unter dem Dach der Evangelischen Landeskirche.

Väter und Kinder bauten Lego-Stadt

Sehr beliebt sei das Lego-Projekt, das zuletzt im Februar stattfand. Väter bauten mit ihren Kindern aus rund 250 000 bunten Steinchen eine Lego-Stadt. „Um den Kindern Geschichten aus der Bibel näher zu bringen, haben wir sie mit fotografierten Lego-Figuren nacherzählt“, erklärt der Pastor. Auch kleine Musicaldarsteller stehen regelmäßig vor Eltern und Freunden auf der Bühne. Auch Frauen und Mütter tauschen sich regelmäßig gegenseitig aus. „Dann haben wir noch die ‘Äktschentage’ ins Leben gerufen, an denen Kinder an Workshops wie Fotografie und Tanz teilnehmen können“, erzählt Planitzer.

Viel Arbeit, die sich der Pastor aber gerne auflädt: „Das gehört zu unserem Verständnis eine Gemeinde zu sein.“ Nepomuk Planitzer ist stolz auf die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter, die diese Vielzahl an Projekten ermöglichen. 90 Mitglieder zählt die Gemeinde, von denen rund 60 ehrenamtlich mithelfen. Sie steuern nicht nur ihre Arbeit, sondern auch Spenden bei. Auch die Konfirmanden werden in die Mitarbeit integriert.

Gesprächsrunden und Projekte

Die Gemeinde wirbt für die Veranstaltungen im Stadtteil und die Kinder laden ihre Klassenkameraden ein. Dreiviertel der Projektbesucher kämen nicht aus der Gemeinde. „Wir wollen, dass auch Menschen kommen, die keinen Zugang zum christlichen Glauben haben“, sagt Planitzer. Diejenigen, die neugierig werden, könnten Fragen stellen. „Das ist aber jedem selbst überlassen“, erklärt der Pastor. Er wisse, dass die Menschen nicht mehr in Strömen zum Sonntagsgottesdienst kommen und daher anders erreicht werden müssten. „Einige Nachbargemeinden haben das auch begriffen und bieten mehr offene Gesprächsrunden und Projekte an“, so der Pastor.

Gerne würde die Andreas-Gemeinde mit ihren Angeboten auch ärmere Familien aus dem Stadtteil erreichen. „Leider ist das nicht so einfach, da es da irgendwie eine Barriere gibt“, erklärt der Pastor. Er spricht von den Sinus-Milieus, die leider eher unter sich blieben. „Wir versuchen daran zu arbeiten. Alle Familien sind bei uns herzlich willkommen“, sagt Planitzer.

Familien in Styrum stärken

Bei den Projekttagen lernten die Kinder nicht nur ihre eigenen Stärken kennen, sondern auch den respektvollen Umgang miteinander. Um die 30 Mal im Jahr biete die Andreas-Gemeinde Aktionen für Familien an.

„Projekte, die Väter mit ihren Kindern zusammenbringen, sind uns wichtig, da diese im Alltag oft wenig Zeit miteinander verbringen“, meint Planitzer. Über das Vatertag-Wochenende fahren sie regelmäßig an einen See zum Zelten. „Wir wollen Familien in Styrum stärken und dabei ganz natürlich einfließen lassen, was Glaube für uns bedeutet: Gott ist ein guter Helfer in allen Lebensfragen.“

>> AKTION EHRT HELDEN DES ALLTAGS

- Die WAZ hat mit der Aktion „Menschen machen’s möglich“ gemeinsam mit der Rheinisch-Westfälischen-Wasserwerksgesellschaft (RWW) aufgerufen, Mülheimer zu benennen, die sich ehrenamtlich engagieren.

- Zehn Kandidaten stehen fest, die wir jeweils extra vorstellen. Für einen Kandidaten können Sie abstimmen. Die drei Kandidaten mit den meisten Stimmen erhalten bei einem Bürgerempfang einen Geldpreis.