Mülheim. . Die sechste Auflage des „Mölmsch Open Air“ steigt am Freitag und Samstag auf der Mülheimer Freilichtbühne. Junge Bands geben den Ton an.
- Neun junge und angesagte Formationen nicht nur aus der Region spielen auf der Freilichtbühne
- Aus Berlin kommt der Hauptact am Samstagabend: „Uns“ steht für Tanzwut und elektronische Klänge
- Das „Mölmsch Open Air“ ist im Laufe der Jahre professioneller und anspruchsvoller geworden
Waren es zum Start des Festivals in 2012 einige Bands aus Mülheim, so kann das „Mölmsch Open Air“ am Freitag und Samstag, 21. und 22. Juli, auf der Freilichtbühne mit neun jungen und angesagten Formationen über die Region hinaus bis Berlin aufwarten. Durchgezogen wird das sechste Festival mit einem frischen Soundteppich von den Jungen Reglern, mit Unterstützung der Urgesteine des Vereins und von Sponsoren.
„Weil es gerade für junge Bands fast gar nichts mehr gibt, wo sie auftreten können“, sagt Jakob Noll, „sehen wir uns in der Verantwortung, ihnen hier eine Bühne zu bieten.“ „The Tips“ aus Düsseldorf sind der Headliner am Freitagabend. Sie fahren Reggae, Rock, Punk, Soul auf – gespickt mit Gesellschaftskritik. Die Essener Band „Crude“ wird das Festival am Freitag eröffnen. In der Musik von „Soeckers“ aus Münster geht es um Alltag, Gesellschaft, Freundschaft und Liebe – lebendig, ungekünstelt und ein bisschen rotzig. Tanzbaren Folk spielen „The Singers is always late“, eine Mülheimer Band samt einer Berlinerin.
Hauptact am Samstag kommt aus Berlin
Aus der Hauptstadt kommt auch der Hauptact am Samstagabend: „Uns“ legt lyrisch und hochtrabend in Großbuchstaben los. Die Berliner kombinieren Tanzwut, elektronische Klänge und Rhythmen in musikalischen Neonfarben. Es wird bunt. „One Oak“ aus Dortmund läuten den Samstagabend ein mit einem Mix aus Synth-Bass, Funkgitarre und Discogroove. Ihnen folgen „The Muted Kingdom“, ein junges Mülheimer Gewächs, das sich von Alternative- und Indie Rock-Größen inspirieren lässt. Dagegen bringt eine Formation mit unfassbar langem Namen den guten alten Rock’n’Roll im Stil der 70er aufgefrischt auf die Bühne: „Mit Soul, Mary Ability & Southside Kupp Jr.“ heißt die Band. Im Anschluss daran geht’s hart zur Sache: Mit Post-Hardcore und Punk kommt „City Light Thief“ aus Grevenbroich.
Da, wo „Uns“ am Samstag aufhört, geht’s bei der Aftershow-Party im Ringlokschuppen, wo „Scare Old People“ handgemachten Electro spielt und der Düsseldorfer DJ Stylo (Tour-DJ von Blumino) feinste Musik via Vinyl-Platten auflegt.
Professioneller und anspruchsvoller
So wie das „Mölmsch Open Air“ im Laufe der Jahre professioneller und anspruchsvoller geworden ist, steigen auch Herausforderungen. „Es ist finanzierungsmäßig und auch technisch aufwendiger geworden“, sagt Jakob Noll. „Sponsoren müssen angefragt und Förderanträge gestellt werden.“ Und Gelder für ein Festival zu akquirieren, das nur einmal im Jahr läuft, „ist schwierig“. Aus der Ukraine sollte die Band „The Outland“ spielen, „aber die können nicht auftreten, weil die Visa nicht rechtzeitig gekommen sind.“ Dafür ist „One Oak“ eingesprungen.
Im Einsatz ist auch wieder die Sprinkler-Anlage, die für Erfrischung sorgt. Stände mit Getränken, Grillwürstchen und veganem Eintopf geben Energie. Zog das zweitägige Festival bislang rund 1800 Zuschauer, so ist Noll gespannt auf dieses Jahr. „Insgesamt sind die Veranstaltungen auf der Freilichtbühne explodiert.“