Holthausen. . Mitglieder der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde wollen speziell für Jugendliche in der Stadt mehr Aktionen und Unterhaltung anbieten.

16,5 Tonnen Sand haben den Hinterhof der Pauluskirche an der Witthausstraße in ein Beachvolleyball-Feld verwandelt. Jugendliche pritschen, baggern und schmettern den Ball übers Netz. Lachen ist zu hören, dann Spielanweisungen. Nach ein paar Ballwechseln finden sich die jungen Damen und Herren in Zweierteams zusammen und machen ernst. Das Turnier startet, es werden Punkte gezählt. Der Spaß steht aber trotzdem an erster Stelle.

Felix Hofmann beobachtet das Treiben mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Vor etwa einem Jahr hatte das Mitglied der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde die Idee zu einem echten Spektakel auf dem Hinterhof der Kirche. „Ich wollte hier mal ein tolles Event an den Start bringen, etwas für die Jugendlichen in unserer Stadt anbieten“, sagt er 21-Jährige. Schnell kam er auf die Idee eines Volleyball-Turniers – und die ließ ihn nicht mehr los. „Obwohl mir schnell klar wurde, dass es echt schwer werden könnte, das Ganze auf die Beine zu stellen“, erinnert er sich.

Mit zwei kleinen Transportern klappte die Anlieferung

Seit etwa sieben Jahren engagiert sich der Student in der Gemeinde, ist mittlerweile Mitglied des Presbyteriums. „Ich stellte meine Idee in der Gemeinde vor und sie kam gut an“, erinnert er sich. „Allerdings kann man so etwas nicht alleine durchziehen, das geht nur in der Gemeinschaft.“

Und so arbeiteten mehrere Gemeindemitglieder an der Umsetzung. Das größte Problem: Der Sand. „Die Firma Harbecke stellt uns den Sand zur Verfügung, doch auch für sie war es nicht einfach, die 16 Tonnen hierher zu bekommen“, sagt Hofmann. Die Einfahrt war zu schmal für den LKW, also mussten die Arbeiter ein weiteres Mal anrücken. Mit zwei kleinen Transportern klappte die Anlieferung schließlich.

Sand bleibt für zwei Wochen hier liegen

Junge Gemeindemitglieder und Freunde und Bekannte waren begeistert von der Idee – und die spielen auch an diesem lauen Sommerabend beim Turnier mit, kämpfen um Punkte und freuen sich über lange, actiongeladene Ballwechsel. Hofmann hofft aber, dass es nicht bei dem einen Spaß-Abend bleibt. „Der Sand bleibt für zwei Wochen hier liegen und wird erst dann wieder abgeholt“, sagt er. „Wer also in den Ferien zu Hause bleibt und Lust hat, ein bisschen Volleyball zu spielen, kann jeder Zeit vorbeikommen“, sagt er.

Maria Merlau (19) ist auch Mitglied in der Gemeinde und steht an diesem Abend auf dem Sandspielfeld. Sie hat bei der Organisation geholfen, ist jetzt begeistert vom Ergebnis. „Ich finde es schön zu sehen, was man alles schaffen kann, wenn man sich etwas vornimmt und wenn alle mithelfen“, sagt sie. Auch sie hofft, dass sich die Möglichkeit herumspricht, dass hinter der Kirche Beachvolleyball gespielt werden kann. „Vielleicht gelingt es, andere Gemeinden mit ins Boot zu holen und regelmäßig ähnliche Aktionen in der Stadt anzubieten.“ Denn: „In Mülheim gibt es für Jugendliche nicht viel zu tun“, finden die beiden.

Es gibt einen Boom an jugendlichen Ehrenamtlern

Ein Grund, warum so viele junge Menschen in der Kirchengemeinde nach Freizeitaktivitäten suchen. „Bei uns gibt es einen regelrechten Boom an jugendlichen Ehrenamtlern“, weiß Hofmann. „Und wenn wir hier unsere Kräfte bündeln, vielleicht können wir Mülheim für Jugendliche interessanter machen und gerade im Sommer für Abwechslung sorgen.“

Wer auch auf dem Feld spielen will, kann sich am besten zuerst über die Facebook-Gruppe der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde mit den Machern in Verbindung setzen. Auch ganze Gruppen können dann vorbeikommen, um auf dem Feld zu spielen. Der Eintritt ist frei, für Leckeres ist auch gesorgt.