Mülheim. . Im Mai gab es einen neuen Rekord an nächtlichen Starts und Ladungen am Düsseldorfer Flughafen. Initiative: Stadtspitze muss darauf reagieren.

  • Der Düsseldorfer Flughagen bekommt die Verspätungen bisher nicht in den Griff
  • Am 19. Mai wurden über Mintard nach 22 Uhr noch 24 Flugbewegungen, nach 24 Uhr noch zwölf registriert
  • Bürgerinitiative gegen Fluglärm fordert die Stadtspitze auf, in Düsseldorf auf Einhaltung der Regeln zu pochen

Das Ausmaß der Verspätungen am Flughafen Düsseldorf fällt immer gravierender aus. Bürgerinitiativen gegen Fluglärm aus den umliegenden Städten sprechen von einem neuen Rekord und fürchten für die anstehenden Sommerwochen erhebliche Belastungen für die Anwohner.

„Wir erwarten von der Stadtspitze, dass sie gegenüber dem Flughafen Düsseldorf die eindeutige Forderung aufstellt, dass dort das Regelwerk eingehalten wird“. betont Waldemar Nowak, Sprecher der Mülheimer Initiative gegen Fluglärm.

Begrenzung der Anzahl der Flüge überschritten

Regulär geflogen werden darf zwischen 6 und 22 Uhr, zwischen 22 und 23 Uhr besteht eine Sonderregelung, mit Begrenzung der Anzahl der Flüge. Davon ist der Flughafen weit entfernt. Nowak macht das Ausmaß der Verspätungen an zwei Tagen im Mai deutlich, und zwar über dem Stadtteil Mintard, wo der Fluglärm gemessen wird: Am 19. Mai gab es nach 22 Uhr noch 24 Flugbewegungen, nach 24 Uhr noch zwölf.

Am 29. Mai waren es nach 22 Uhr noch 23 Flugbewegungen, 14 nach 23 Uhr. Jedesmal, so Nowak, gehe es dabei um einen Geräuschpegel für Anwohner von 64 Dezibel – ein Wert, der die Nachtruhe massiv störe.

Fluggesellschaften beklagen Gepäckabfertigung

Als Gründe für die Verspätungen nennt ein Sprecher des Flughafens die zahlreichen Gewitter im Frühling und Schwierigkeiten bei Fluggesellschaften. Fluggesellschaften wiederum beklagen Störungen in der Gepäckabfertigung. Ähnliche Kritik gab es im vergangenen Jahr.

Diese Gründe, so Nowak, seien nicht nachvollziehbar. „Die logistische Planung des Flughafens geht an der Realität vorbei“, glaubt der Sprecher der Initiative und verweist darauf, dass kein anderer Flughafen in Deutschland so viele Verspätungen aufweise. „Warum klappt es dort?“ Längst seien auch nicht nur die Mintarder betroffen. Auch aus Speldorf und Broich gebe es zunehmend Beschwerden.