Innenstadt. . 1250 Teilnehmer beim Volksradfahren. Strecken rund um die Ruhr sind bei den Mülheimern nach wie vor beliebt. E-Bike-Nutzer werden immer jünger.

Die Mülheimer sind begeisterte Radfahrer. Diese Erkenntnis konnte der 20. Fahrradfrühling auf der Schleuseninsel und das bereits 64. Volksradfahren eindrucksvoll unterstreichen. 1250 kleine und große Teilnehmer machten sich am Vatertag auf die 25 und 40 Kilometer langen Strecken. Viele hundert weitere Mülheimer ließen sich am Wasserbahnhof unterhalten.

Daniel Gorez sorgte mit über einem Meter hohen Sprüngen auf seinem Trial Bike für Begeisterung unter den Zuschauern.
Daniel Gorez sorgte mit über einem Meter hohen Sprüngen auf seinem Trial Bike für Begeisterung unter den Zuschauern. © Oliver Müller

„Die Leute wollen einfach raus“, freut sich Klaus Külschbach, erster Vorsitzender des Mitveranstalters RC Sturmvogel, über den großen Andrang. Gemeinsam mit Tourenleiter Manfred Bagatzki hatte er im Vorfeld die Strecken ausgewählt. Ein Teilstück in Mintard sei erst am Mittwoch freigegeben worden. „Da ist frisch geteert worden, so dass die Fahrer jetzt ideale Bedingungen haben“, sagt Külschbach.

Radschnellwege kommen bei Nutzern wie Wächtern gut an

Auch bei den Teilnehmern ist die Strecke gut angekommen. „Es ist sehr angenehm zu fahren und man kann es vor allem Familien empfehlen“, sagt Hans-Ulrich Felderhoff, der mit seiner Tochter unterwegs ist. Begeistert ist er vor allem vom neuen Radschnellweg. „Der ist wirklich toll, das kann man nicht anders sagen.“

Solche Radschnellwege kommen auch bei den Verantwortlichen der Polizei gut an. Die Abteilung Unfallprävention informiert die Radler und führt Aktionen für Kinder durch. „Solche Schnellwege müsste es mehr geben, weil es dort eben keinen Kontakt mit Autos gibt, aber die Städte sind ja auf dem richtigen Weg“, findet Michael Ronsieck. Er sagt aber auch: „Auch dort gibt es Regeln. Radfahrer müssen auf Fußgänger, bekanntlich die schwächsten Verkehrsteilnehmer, Acht geben. Genauso dürfen Fußgänger nicht auf die Radspur treten.“

Zahl der Unfälle gleich geblieben

Die Zahl der Unfälle, in die Radfahrer verwickelt sind, ist laut des Experten in den letzten Jahren ungefähr konstant geblieben. „Im Bereich der E-Bikes ist sie vielleicht etwas größer geworden, das liegt aber auch an der größeren Verkaufszahl“, sagt Ronsieck.

Dies kann Markus Sebold vom gleichnamigen Zweiradgeschäft bestätigen. Er berichtet: „Die Räder werden immer sportlicher und das Durchschnittsalter der E-Bike-Nutzer geht dadurch immer weiter runter.“

Marlene Strenger ist noch auf einem herkömmlichen Rad unterwegs – und das jeden Tag. Im Juli wird sie 80 Jahre alt. „Heute bin ich nur die kleine Runde gefahren, weil ich gestern unterwegs bin“, erzählt sie und zeigt stolz ihre Teilnehmermedaille. Beim Volksradfahren ist sie nicht zum ersten Mal dabei. „Es ist mein 53. Mal.“