Broich. . Ein Mülheimer fand große Mengen Schutt im Landschaftsschutzgebiet. Leider kein Einzelfall, sagt die Stadt. Doch die Täter sind kaum zu schnappen.

Müll zwischen dem Grün, mal eine weggeworfene Tüte am Weg, mal Baureste, das hat Joel Weisswange schon öfter im Broich-Speldorfer Wald gesehen. Doch was er bei seiner täglichen Joggingrunde Anfang der vergangenen Woche am Broicher Waldweg, Ecke Hammerstein, entdeckt hat, ärgert ihn besonders. In solchem Ausmaß ist ihm die wilde Vermüllung bisher nicht begegnet.

„Es handelt sich um Abfälle von einer Baustelle in nicht unerheblicher Menge, inklusive Holzbretter, Plastikrohre, große Müllsäcke, Styroporreste.“ Diese illegale Müllkippe hat der Mülheimer nicht nur gemeldet, sondern auch fotografiert und das Bild an die Redaktion geschickt. Besonders unverschämt sei das Abkippen im Wald, so Joel Weisswange, weil es sich um ein Landschaftsschutzgebiet handelt.

Bei Farben und Lacken muss schnell reagiert werden

Inzwischen ist der abgeladene illegale Bauschutt von der MEG im Auftrag der Stadt abtransportiert worden. Das hat noch bis zum Freitag gedauert, dem nächstmöglichen Abfuhrtermin, weil keine Gefahr im Verzug war, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels. Bei flüssigem Abfall wie Farben, Lacken, Lösungsmitteln reagiere man viel schneller, weil die Umwelt dann kontaminiert werden könnte.

Bauschutt im Wald, das ist leider kein Einzelfall, seufzt der Stadtsprecher, das komme quasi wöchentlich vor. Man könne seinen Müll in Mülheim ja ganz problemlos und legal entsorgen, aber schwarze Schafe gebe es eben immer. „Die Leute wollen sich die Entsorgungskosten sparen. Der Sperrmüll nimmt den Bauschutt nicht mit, und ein Container oder das Abliefern am Recyclinghof kostet eben Geld“, so Wiebels. Ob der Müll nun von einem gewerblichen oder privaten Umweltsünder stamme, ließe sich im Nachhinein nicht mehr feststellen.

Zeugen sollten Polizei alarmieren

Umweltdelikte wie diese bleiben ungeahndet, wenn die Täter nicht auf frischer Tat ertappt würden, so Wiebels. „Das wäre reiner Zufall. Solche Taten geschehen, wenn die soziale Kontrolle gering ist, also nachts oder in den frühen Morgenstunden.“ Das Mülheimer Umweltamt sei auch keine Ermittlungsbehörde, die selbst Nachforschungen anstellt. Jeder Fall der illegalen Müllentsorgung werde daher bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Zeugen einer solchen Tat rät Wiebels, die Polizei zu alarmieren.