Mülheim. Fast einen Monat nach dem spektakulären Einbruch in einen Sanitärbetrieb an der Kaiser-Wilhelm-Straße fahndet die Polizei weiterhin nach den Tätern. Nun wurde bekannt, dass es bei der nächtlichen Aktion Zuschauer gab, die nichts unternahmen. Sie legten sich lieber zu Bett.
Bereits am 10. Oktober, kurz vor Mitternacht, suchten Einbrecher den Styrumer Sanitärbetrieb heim. Nun kommt die Polizei auf den Fall zurück und meldet eine „traurige Besonderheit”, die erst im Nachhinein bekannt geworden sei: Zwei Anwohner hätten vom Fenster aus beobachtet, wie ein maskiertes Duo über die Mauer kletterte – sie riefen jedoch nicht die Polizei, sondern gingen schlafen.
Zeuge: "Da hat man ja hinterher nur Theater"
Begründung des 68-Jährigen, der die Täter gemeinsam mit seinem 40-jährigen Sohn sah: „Da hat man hinterher ja doch nur Theater!” Die Polizei beklagt „mangelnde Zivilcourage”, die aber ohne juristische Folgen bleiben wird: „Strafrechtlich sind die beide nicht zu belangen”, so ein Sprecher, „nur moralisch.”
Herausgekommen ist die Geschichte bei Befragungen in der Nachbarschaft, denn die Kripo fahndet weiterhin nach den beiden Personen, die in den Sanitärbetrieb an der Kaiser-Wilhelm-Straße eindrangen. Ungewöhnlich ist auch der Tathergang, denn die beiden hatten professionelles Gerät dabei und nahmen den kompletten Safe der Firma, den sie vor Ort nicht öffnen konnten, auf einer Sackkarre mit.
Die Polizei wüsste gerne, wer in der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober 2009 etwas Verdächtiges beobachtet hat, insbesondere den Transport des Tresors – in der Hoffnung, dass es noch weitere nächtliche Zeugen gab. Hinweise werden entgegengenommen unter Tel. 0201-829-0.