Mülheim. . Die Luisenschule bekommt die Landesförderung und stärkt Mülheim als Standort für den Leistungssport. 2015/16 ging der erste Jahrgang an den Start.
- Feierliche Einweihung mit NRW-Sportministerin Christina Kampmann
- Mülheimer Sportgemeinde kämpfte zwei Jahre für die Landesförderung
- Dreifachturnhalle soll 2020 fertiggestellt sein
Ein großer Schritt auf dem Weg zu einem Leistungszentrum des Sports in Mülheim ist getan: Gestern feierten Schüler und Lehrer gemeinsam mit Landessportministerin Christina Kampmann (SPD) und Oberbürgermeister Ulrich Scholten (SPD) die Eröffnung der Luisenschule zur Sportschule NRW. Um diesen Titel zu erlangen, mussten Schüler und Lehrer Ausdauer und langen Atem beweisen. Nun können mit Landesfördermitteln Sport- und Bildungsprojekte an den Start gehen, es kann eine neue Turnhalle gebaut werden, von der Schüler in der ganzen Stadt profitieren sollen.
In der Aula der Luisenschule begrüßen Schüler und Lehrer den hohen Besuch. Natürlich stehen sportliche Vorführungen auf dem Programm, die Luisen-Turner wirbeln über Trampolin und Turngeräte, die Bigband spielt „One Moment in Time“. Zur Feierstunde sind Eltern, Politiker und Hockey-Olympiasieger gekommen, auch der ehemalige Rektor Bernd Troost sitzt im Publikum, der damals den Prozess zur Bewerbung um den Titel der Sportschule mit angestoßen hatte. Schulleiter Holger Ellwanger richtet daher Dankesworte an alle Beteiligten, die mit daran gearbeitet haben, dass die Luisenschule in das Förderprogramm aufgenommen wird. „Wir sind dankbar und stolz.“
Ende 2020 sollen Sportler in der neuen Halle turnen
Der Weg war steinig: Als sich die Schule 2014 um den Titel bewarb, kam sogleich Gegenwind aus der Politik: Denn die Bewerbung war an den Bau einer Dreifachturnhalle geknüpft, die das Land zwar mit 4,8 Mio. Euro gefördert, die Stadt aber immerhin noch 1,2 Millionen Euro gekostet hätte, plus hohe jährliche Unterhaltung. Dabei war der Bedarf immer unstrittig: Eine Erhebung des Mülheimer Sport-Service ergab, dass die Stadt eigentlich sechs weitere Dreifachturnhallen errichten müsste, um den Bedarf für Schulen und Vereine ausreichend zu decken.
Die Sportgemeinde wehrte sich erfolgreich. Und so stimmte der Rat dann doch zu. Ende 2020 sollen Sportler in der neuen Halle turnen , Badminton oder Hockey spielen können, auch Sportveranstaltungen von regionalem und nationalem Rang können dann in Mülheim stattfinden. OB Scholten zeigt sich stolz, schließlich habe die Stadt in ihrem Leitbild festgelegt, „Sportler aus Mülheim gezielt zu fördern, damit sie Olympiasieger werden“. Mit der Sportschule und der neuen Halle sei ein weiterer Baustein dafür gelegt. „Der Sportstandort Mülheim wird gestärkt.“
Erster Jahrgang lernt bereits
Mit dem Schuljahr 2015/16 ging bereits der erste Jahrgang der Sportschule an den Start. In diesem lernt Pia Zenzen (10), die seit sechs Jahren Hockey und zwei Jahren Tennis spielt. „Um hier aufgenommen zu werden, musste ich einen Sporttest machen – der war ganz schön anstrengend“, sagt die Schülerin. „Sprinten, rückwärts balancieren, Rumpfbeugen.“
Ist der Alltag an der Sportschule denn anders? Den Unterschied spüre man vor allem am Ehrgeiz im Sportunterricht. „Da kämpft jeder um den Ball“, sagt Pia. Für ihre Zukunft wünscht sie sich, so gefördert zu werden, dass sie es bis in die Hockey-Nationalmannschaft schafft. „Und dann möchte ich eine Medaille gewinnen.“