Mülheim. . Der Ringlokschuppen bietet vier neue Workshops mit unterschiedlichen Formaten für fast alle Altersklassen unter dem Motto „Selbermachen“ an.

  • Junge Menschen sammeln beim Chorprojekt Erfahrungen mit Gruppendynamik
  • Teilnehmer erlernen im Theaterchor einen gemeinsamen Sprech-Rhythmus
  • Theaterworkshop vermittelt Körperarbeit als Ausdrucksmittel

Die jungen Theatermacher stehen parat, um Mitspieler für vier neue Projekte fast aller Altersklassen unter dem Titel „Selbermachen“ im Ringlokschuppen zu begeistern. Die klassische theaterpädagogische Arbeit mit Kindern ist längst überholt, „so haben wir die alten Projekte aufgebrochen und bieten jetzt ein breiteres Spektrum mit vielen Positionen an“, erläutert Dramaturg Sebastian Brohn.

Erstmals gibt es mit „Die Abenteuer des starken Wanja“ nach dem beliebten Kinderbuch von Otfried Preußler im Ringlokschuppen im Dezember ein Familienstück vom Theaterkollektiv „Vorschlaghammer“. Darin einfließen sollen die Ergebnisse aus dem Herbstferien-Workshop für Kinder von 10 bis 14 Jahren vom 10. bis 14. Oktober, der von den jungen Performern betreut wird. Die Profis wollen sich von den „Experten“, also den Kindern, und ihrem Blick auf Wanjas Welt inspirieren lassen. „Es ist eine gute Herangehensweise, sich während des Probenprozesses mit Kindern auszutauschen“, sagt Gesine Hohmann. Gemeinsam soll daran geforscht werden, wie man faul sein kann, um am Ende doch noch Großes zu erreichen.

Kinder bekommen Einblick in Theater

Doch davor steht auch ein bisschen Fleiß: Einen Einblick bekommen die Kinder ins Theater, wie Schauspiel, Kostüme, Bühnenbild und Szenenarbeit funktionieren. Wie Gruppendynamik geht, erfahren junge Menschen 18+ beim Chorprojekt, das am 24. Oktober startet. Unter Leitung von Theaterwissenschaftlerin und Künstlerin Anna-Lena Klapdor lernen die Teilnehmer, zusammen an die Bühnenrampe zu treten und als Theaterchor einen gemeinsamen Sprech-Rhythmus zu finden. „Wir sind offen für alle und hoffen auf eine bunt gemischte Truppe von Leuten, die Spaß daran haben“, sagt Anna-Lena Klapdor.

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Ihre Feuertaufe mit dem Tanzprojekt für Menschen 55+ hat die Choreografin Vivienne Hötger im letzten Jahr erfolgreich bestanden. Nun wagt sie sich einen großen Schritt voran. Mit gleich zwei Teams, einmal für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 17 und 27 Jahren, sowie einer Gruppe 55+ werden von November bis Frühjahr 2017 existenzielle Fragen des Lebens ästhetisch mit Tanz, Text und Theater beleuchtet: Glaube, Liebe, Hoffnung.

Bewegungstheater und Körperarbeit als Ausdrucksmittel

Khosrou Mahmoudi setzt seine Hoffnungen darauf, „dass man alles kann, ob man Schauspieler ist oder nicht.“ Es müsse nur der richtige Weg gefunden werden. In dem Workshop für Teilnehmer von 16 bis 60 Jahren ab 26. Oktober geht es dem Schauspieler vor allem um Bewegungstheater und Körperarbeit als Ausdrucksmittel. Klassische Stücke sollen mit neuen Texten überschrieben und Helden neu definiert werden, so Mahmoudi: „Jeder kann ein Hamlet sein.“