Mülheim. Ein Unternehmen koordiniert vom Rande des Rumbachtals aus die Flüge von über 200 vierbeinigen Spitzensportlern nach Rio - 30 bis 40 pro Flugzeug.

  • Unternehmen koordiniert Flüge von über 200 Pferden
  • Auch das Pferd von Isabelle Werth ist dabei
  • Auch Lkw werden nach Rio geschifft, um den Standards zu genügen

Die ersten Flieger voller Pferde sind in den vergangenen Tagen vom belgischen Lüttich aus Richtung Rio abgehoben, am Wochenende entschweben die Springpferde, um bei Olympia anzutreten – auf die Reise geschickt von Mülheim aus. Das Unternehmen Peden Blood­stock mit Sitz am Rande des Rumbachtals organisiert den Transport von rund 230 Pferden, die bei den Olympischen Spielen in Rio starten.

Tiere aus 49 Nationen bringt die Mülheimer Firma per Luftfracht nach Brasilien. Nicht nur von Lüttich aus, sondern auch von Miami und New York sowie aus Chile und Uruguay. Für die Paralympics werden es noch einmal 78 Vierbeiner sein. Bei den Flügen von Belgien ist auch die Stute „Weihegold“ von Isabell Werth dabei.

Sportpferde sind das Fliegen gewöhnt

Die erfolgreiche deutsche Dressurreiterin ist sogar im selben Flugzeug wie ihr Pferd mitgeflogen, berichtet Isabelle Atock von Peden Blood­stock, die in den vergangen Tagen bei der Verladung der Tiere dabei war. „Die Stute ist zuvor noch nie geflogen, deshalb wollte die Reiterin ihr Tier nicht alleine lassen.“ Generell seien die Sportpferde den Transport per Luftfracht aber gewöhnt, sagt Isabelle Atock. Zudem: „Das Fliegen ist die komfortabelste Art, ein Pferd zu transportieren. Das ist konstanter und ruckelt weniger als im Lkw.“ Zudem versuchten die Piloten, in weniger steilem Winkel zu starten und zu landen. „Bei jedem Flug sind elf Begleiter dabei, die Pferde stehen zu zweit in den Boxen, das gibt ihnen Sicherheit“, sagt die 32-Jährige.

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Transportiert werden die Tiere in nahezu geschlossenen Containern, ähnlich den Auto-Pferdeanhängern. Pro Flug sind 30 bis 40 vierbeinige Sportler an Bord, dazu die Betreuer und jede Menge Gepäck, denn es werde etwa auch Futter aus dem Heimatland mit nach Brasilien genommen, so die Fachfrau.

Seit vier Jahren bereite das Mülheimer Unternehmen Peden Bloodstock den Transport der Olympia-Pferde vor. „Die größte Herausforderung ist, die Tiere möglichst sanft und zugleich schnell zu befördern“, sagt Isabelle Atock: „Dafür ist es besonders wichtig, dass alle Papiere vorliegen, damit ein Pferd nicht im Zoll hängen bleibt.“ Auch spezielle Lkw hat die Firma – per Schiff – nach Brasilien transportiert. Denn: „Die Transporter vor Ort erfüllten nicht die gewünschten Standards.“