Mülheim.. Die Eltern vom Kindergarten St. Michael haben 21 000 Euro Spenden für neue Spielgeräte gesammelt. Ihre Erfahrung: Es gibt genug potenzielle Sponsoren.

Ein Sommer-Mittag im Kindergarten St. Michael in Speldorf: Alle Kinder sind draußen. Einige der 43 Zwei- bis Sechsjährigen spielen im Sandkasten. Besonders beliebt ist aber der neue Spielturm. Vor allem die Hangelstangen haben es den Kindern angetan. „Sie sind den ganzen Tag dort aktiv. Jeder will natürlich schneller sein, also trainieren sie ständig“, berichtet Britta Raeth, die Leiterin des Kindergartens.

"Es hat sich gelohnt"

Die Eltern der Kinder haben dafür gesorgt, dass diese neuen Spielgeräte nun im Garten stehen - ein kleines Holzhäuschen und eine Rutsche gehören auch noch dazu. 21.000 Euro Spenden haben sie bei Sponsoren in den letzten dreieinhalb Jahren gesammelt. „Wir mussten Durchhaltevermögen haben“, sagt Stephanie Tapp vom Förderverein des Kindergartens, der die Finanzierung organisiert hat. Und gewiss, nicht immer sei das eine Freude gewesen. Gespräche mit Behörden – Bäume im Garten der Einrichtung dürfen schließlich nicht einfach so gefällt werden – Verhandlungen mit Spielgeräteherstellern, die Suche nach Sponsoren und überhaupt allerlei rechtliche Formalitäten: das sind auch für engagierte Eltern nicht die liebsten Freizeitaktivitäten. „Aber es hat sich gelohnt. Und wir wollen nun anderen Eltern Mut machen, sich für solche Projekte einzusetzen.“

Dahinter steht auch die Einsicht, ohne den Elterneinsatz wäre dies nicht möglich gewesen. Der Kita-Zweckverband des Bistums, zu dem die Einrichtung gehört, hätte aus eigenen Mitteln die neuen Geräte nicht finanzieren können.

Die überraschende Erfahrung der Eltern bei der Spendensuche war aber: Es ist durchaus Geld vorhanden, das von Firmen und anderen Institutionen für solche Projekte vorgesehen ist. Es muss nur eben auch abgerufen werden.

Ein Förderverein wurde gegründet

Das funktioniert, wenn es Strukturen gibt. Deswegen haben auch die Eltern von St. Michael einen Förderverein gegründet. Doch leichter gesagt als getan: Eine Satzung muss geschrieben, der Verein beim Notar eingetragen werden. „Ich kannte mich vorher nicht damit aus. Aber es gibt ja Mustersatzungen. Da habe ich mich dann eingearbeitet“, berichtet Stephanie Tapp. An zwei Samstagen haben die Eltern auch selbst mit Hand angelegt, als es darum ging, den Garten für die neuen Geräte auf Vordermann zu bringen. Bei Verkaufsaktionen von Kaffee und Kuchen sowie einem Kinder-Trödelmarkt wurden schließlich rund 2500 Euro eingenommen.

„Dieser Einsatz macht bei den Sponsoren Eindruck“, weiß Tapp. Denn er beweist, dass tatsächlich eine aktive Gruppe hinter dem Projekt steht. Sponsoren waren unter anderem die Volksbank Rhein-Ruhr, die Sparkasse und die Firma Laminat Depot.