Mülheim. . Bei Partnersuche in Kontakt-Portalen entstehen durch Lockangebote oft höhere Kosten als erwartet. Die Verbraucherzentrale Mülheim warnt: Probeabos genau prüfen
Von der Partnersuche im Internet erhoffen sich viele Singles, endlich das große Glück fürs Leben zu finden. Doch nicht selten enttäuscht das gewählte Kontakt-Portal stattdessen mit finanziellen Forderungen, die genervte Mülheimer zunehmend die Verbraucherzentrale aufsuchen lassen.
Dabei handelt es sich nicht um die werbefinanzierten Singlebörsen, bei denen die Partnersuchenden selbst aktiv werden und direkt kontaktieren können, stellt Verbraucherberaterin Ariane Jessen klar. Sondern um einige jener Online-Partnervermittler, die eine Vorauswahl treffen, und bei denen von vornherein „klar ist, dass dies etwas kostet“.
Wenn dann von einigen dieser Partnerbörsen ein Probeabo für zum Beispiel nur etwa 1,99 Euro monatlich angeboten wird, greifen viele zu, um den Dienst einfach mal auszuprobieren. Oftmals wird der Übergang des Probeabos in eine längere Verpflichtung im Netz nicht besonders klar herausgestellt. Wer hier nicht aufpasst und seine Kontodaten angegeben hat, dem werden möglicherweise nach Ablauf der ersten vier Wochen für ein Jahresabo höhere Summen – Ariane Jessen spricht von 140 Euro – abgebucht. Wer die Forderung ignorierte, wurde nicht selten mit Mahn- und Inkassobriefen überschüttet. Widerrufsrechte waren angeblich erloschen, wissen die Verbraucherberaterinnen, Kündigungen wurden nicht akzeptiert.
Tendenz ist steigend
Rund 50 Fälle hat die Verbraucherzentrale Mülheim im letzten Jahr bearbeitet, die Tendenz ist seit Jahren steigend. Die betroffenen Verbraucher kommen aus allen Altersgruppen. Verbraucherschützerin Jessen empfiehlt – neben der kritischen Prüfung der Probeabo-Angebote und der Internetseite – möglichst nicht die Kontodaten herauszugeben, schon gar nicht für so kleine Beträge wie 1,99 Euro, sondern dann lieber eine andere Zahlungsart zu auszuwählen.
Ariane Jessen verweist auf die Stiftung Warentest, die im Februar erst „Singlebörsen und Partnervermittlung“ unter die Lupe nahm. Die Ergebnisse sind im Magazin „Test“ veröffentlicht, welches man, wie andere Ausgaben auch, in der Beratungsstelle kaufen kann. Die Artikel kann man dort auch einsehen und kostenpflichtig kopieren.