Mülheim. . Austoben in freier Natur ist beim Kinder- und Familienfest ausdrücklich erwünscht. Zweite Auflage „Freilichtbühne tobt“ mit rund 30 Mitmach-Aktionen.

Sich austoben, auf Bäume klettern, drauflos sägen, hämmern, bauen, basteln, Bogenschießen, Spaß haben – fast alles ist beim Parcours der vergessenen, alten Spiele auf der Freilichtbühne möglich und gratis dazu. Allein bei der obligatorischen Hüpfburg ging den Veranstaltern die Puste aus, denn die wird’s auch bei der zweiten Auflage des Kinder- und Familienfestes am Samstag, 25. Juni, 10 bis 18 Uhr, nicht geben. Eine bewusste Entscheidung: „Wir wollten mal etwas anderes machen, als bei den üblichen Kinderfesten“, sagt Peter-Michael Schüttler von den Reglern.

Ideengeber ist der Verein „Kids im Ruhrgebiet“. Weg von Computer und I-Phone, sollte den Kindern lokal und verbunden mit der Natur etwas geboten werden, erläutert Vorsitzender Oliver Kilian. Und wie die Veranstaltung im vergangenen Jahr gezeigt habe, „nehmen die Kinder das auch gerne an“. Ob die multimediale Generation mit Eierlaufen, Nägelschlagen, Baumklettern, Bälle jonglieren, Kasperltheater, Feuermachen und Stockbrot grillen zu locken ist, da waren sich die Regler bei der Premiere des Formats „Freilichtbühne tobt“ im vergangenen Jahr erst gar nicht so sicher. Und dann doch „völlig überrascht, weil 3500 bis 4000 Menschen hier waren“, sagt Peter-Michael Schüttler: „Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet.“

Am Rande des Nervenzusammenbruchs

An ein schönes Kompliment aus dem letzten Jahr erinnert sich Angela Pott von den Reglern gerne. „Da kam eine Mutter und meinte: Das ist ja vollkommen irre, mein Kind war überhaupt nicht gestresst und hat sich nur gefreut.“ Auch wenn einer der Betreuer nach etlichen Partien „Mensch ärgere dich nicht“ am Rand des Nervenzusammenbruchs war, „weil kaum ein Kind mehr die Spielregeln kannte“. Wie gehabt, werde die Sause wieder rein mit Ehrenamtlichen, aus eigenen Mitteln und mit Mülheimer Partnern gestemmt. 2015 waren rund 90 Helfer aus beiden Vereinen am Start. Für dieses Jahr werden noch weitere helfende Hände gesucht. Aufs Programm wurde diesmal noch ein bisschen draufgesattelt. Auf dem kompletten Park-Areal an der Dimbeck, inklusive Rosengarten, werden an neun Stationen rund 30 Mitmach-Aktionen angeboten. Erstmals gibt’s eine Bobby-Car-Rennstrecke samt Abfahrt über die Rampe. Als Sponsor steuert RWE eine „Energiewerkstatt“ bei, wo experimentiert und getüftelt werden kann. „Wir wollen das Thema Strom den Kindern spielerisch näher bringen“, sagt Karsten Fähndrich von RWE. Die Jugendfeuerwehr ist mit Feuermachen und löschen dabei. Greifvögel live gibt’s beim Falkner Franz Schnurbusch zu erleben. Einen Kletterpark haben die Gesamtschule Styrum und der Mülheimer Sport-Service aufgebaut.

Energieladen und Verzehrgutschein

Mit dem Konzept wollen die Veranstalter anregen, Spiele wieder neu zu entdecken, bei denen Körper, Köpfchen und Miteinander gefordert sind – mit einfachen Mitteln, die leicht auf dem Spielplatz nebenan machbar sind, so Schüttler: „Man spielt mit wirklichen Freunden, gewinnt vielleicht welche, weil man sich gegenseitig unterstützen und helfen muss.“

Jedes Kind benötigt vorab eine eigene Parcourskarte. Diese liegen ab dem heutigen Freitag exklusiv im RWE-Energieladen am Synagogenplatz 3 bereit und können zu den Öffnungszeiten abgeholt werden: Mo bis Fr, 9 bis 18 Uhr, Sa, 10 bis 14 Uhr.

Pro herausgegebener Karte gibt es einen Verzehrsgutschein (2,50 Euro) als Geschenk von RWE: Maximal gibt’s zwei Parcourskarten/Bons pro Abholer.