Mülheim. . Mülheimer radeln zeitgleich mit Teilnehmern aus Essen, Duisburg und Oberhausen für eine bessere Lebensqualität in den Städten.

„Wer wohnt gerne an einer Autobahn? Hände hoch! Keiner? Und wer wohnt gerne an einem Radschnellweg? Hände hoch! So viele, sehr gut!“ Klima-Aktivist Rainer Fumpfei scherzte und zeigte sich rundum zufrieden bei der Auftaktveranstaltung zur Deutschland-Kampagne „Stadtradeln 2016“ am Ringlockschuppen.

Doch er beließ es nicht bei einer Rede, die Teilnehmer wurden sogleich zu einer Auflockerungsübung gegen einen verspannten Nacken aufgerufen und durften sich im Anschluss mit der rechten Hand auf die linke Schulter klopfen. „Gut gemacht!“, lautete das Lob des Stadtradeln-Botschafters und ADFC-Fachreferenten des Klimabündnisses in Frankfurt. Insgesamt wird Rainer Fumpfei etwa sechs Wochen quer durch Deutschland reisen und über 3200 Kilometer zurücklegen – und das ehrenamtlich. Rund 140 Kommunen stehen auf seinem Plan. „Das ist mein Hobby, und ich freue mich immer wieder, diese Tour auf mich zu nehmen und mit den teilnehmenden Kommunen ins Gespräch zu kommen“, so Fumpfei.

Mülheims Bürgermeisterin Ursula Schröder freute sich ganz besonders über seine Teilnahme, begrüßte auch die anwesenden Umwelt-Kommunalpolitiker der umliegenden Nachbarstädte und lobte den Regionalverband Ruhr: „Immer mehr tolle Radwege sind nicht nur Freizeitwege, sondern auch echte Verkehrswege für schnelle, umweltfreundliche und gesunde Mobilität.“

440 Kommunen machen mit

Die Radler aus Duisburg, Essen und Oberhausen starteten mit einer Eröffnungstour nach Mülheim und trafen sich am Hauptbahnhof an der Radstation. Von dort ging es auf einer drei Kilometer langen Route begleitet von einer Polizei-Eskorte zum Ringlokschuppen. Die Stadt beteiligt sich vom 21. Mai bis 10. Juni mit verschiedenen Themenradtouren zum dritten Mal in Folge am deutschlandweiten Wettbewerb Stadtradeln des Klima-Bündnisses. Es ist das größte kommunale Netzwerk zum Klimaschutz, dem Mülheim seit 1992 angehört. Die Kampagne verzeichnet in diesem Jahr mit 440 angemeldeten Kommunen einen Rekord.

Mitglieder des Stadtrates sowie alle Mülheimer sind aufgerufen, drei Wochen lang in die Pedale zu treten und möglichst viele Fahrradkilometer beruflich sowie privat für den Klimaschutz und Mülheim zu sammeln. Mit von der Partie bei der Eröffnung war auch Baudezernent Peter Vermeulen, der für Mülheim noch Verbesserungsbedarf in punkto Radwegenetz sieht, sich aber optimistisch zeigte, was die Fertigstellung des Radschnellwegs Ruhr (RS1) betrifft. Dies betrifft den Weiterbau als Hochpromenade über die Stadtviadukte in der Innenstadt bis zur Ruhr. „Wir hoffen“, sagte Vermeulen, „dass wir pünktlich bis Ende 2017 fertig sind.“