Mülheimer sollen aktiver werden und öfter in die Pedalen treten. Denn dazu gibt es allen Grund: „Nur vier Prozent der Mülheimer nutzen das Rad als Verkehrsmittel“, sagt Planungs- und Umweltdezernent Peter Vermeulen. In anderen Städten liege die Quote weitaus höher. Daher macht die Stadt nun verstärkt Werbung fürs Stadtradeln, das vom 21. Mai bis zum 10. Juni stattfindet. An der bundesweiten Aktion beteiligen sich über 380 Kommunen, deren Einwohner gegen- und miteinander fahren. Je mehr Leute vom Auto aufs Rad umsatteln, desto geringer ist der Co2-Ausstoß, desto gesünder leben die Menschen in der Stadt.
„Essen konnte die Quote zwischen den Jahren 2001 bis 2011 von 3 auf 5 Prozent erhöhen, Oberhausen von 6 auf 8 Prozent“, zählt der Dezernent auf. Mülheim – eine Stadt der Fahrradmuffel? „Natürlich liegt das auch an der Topografie und dem Altersschnitt der Bevölkerung“, weiß Vermeulen. Dennoch: Um die Quote zu verbessern, will die Verwaltung fürs Stadtradeln animieren. Immerhin haben sich bereits vor Start der Aktion 74 Teilnehmer angemeldet, darunter Schulen, Firmen, Parteien und Mitarbeiter der Verwaltung. Im vergangenen Jahr traten 268 Mülheimer an und erradelten insgesamt 68 000 Kilometer. „Das wollen wir in diesem Jahr toppen“, sagt Ulrike Marx, die sich als Klimaschutzmanagerin um die Organisation der Aktion kümmert.
Das Wesentliche findet über das Internet statt. Unter stadtradeln.de können sich Interessierte, die in Mülheim wohnen oder arbeiten, anmelden – entweder als Einzelkämpfer oder in einem Team. „Firmen können beispielsweise Teams bilden oder auch Schulen und Vereine“, sagt Ulrike Marx. Jeder Kilometer, der während der dreiwöchigen Aktionszeit zurückgelegt wird, kann dann in den Online-Kalender eingetragen werden. Wo die Kilometer gefahren werden, spielt aber keine Rolle. Natürlich gibt es auch eine App, die gefahrene Strecken ausmisst, die Kilometer speichert. Alle Ergebnisse werden online veröffentlicht. „Das spornt an“, weiß Ulrike Marx. Schließlich machen viele einen persönlichen Wettkampf aus der Aktion. Und wer fleißig ist, kann am Ende auch was gewinnen: „Wir vergeben verschiedene Preise und der ADFC hat sogar 500 Euro gesponsort – diese vergeben wir an die besten Schulteams.“
Auch in diesem Jahr werden im Rahmen der Aktion geführte Touren angeboten. „Diese kann jeder anbieten und auf der Internetseite eintragen“, sagt Ulrike Marx. Planungsdezernent Peter Vermeulen lädt etwa am Dienstag, 31. Mai, um 17 Uhr zu einer Tour zu Planungs- und Umweltprojekten ein. Auf der Route liegen das Blockheizkraftwerk der Medl an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule, der Kolkerhofweg, an dem ein Windpark geplant ist, oder das von der SWB zurückgebaute und energetisch sanierte Hochhaus am Bottenbruch.