Mülheim. . Heute eröffnet der zweite Rewe-Markt an der Duisburger Straße in Speldorf. Viele hoffen auf neue Impulse zur Belebung des Stadtteilzentrums.

Wenn heute früh die ersten Kunden den neuen Rewe-Markt im Speldorfer Depot inspizieren, spüren sie nichts mehr von der Hektik der vergangenen Tage. Bis gestern Abend füllten Verkäuferinnen und Verkäufer noch die Regale mit Produkten. Heute, kurz vor der Ladenöffnung, soll noch der erste Transporter mit frischem Obst und Gemüse vorfahren. Gestern war alles noch Testlauf. „Das wird ein guter Eröffnungstag“, sagte eine Verkäuferin beim Einpacken. Neueröffnungen sind immer prima, vor allem hier in Speldorf.“

Das sehen zahlreiche Bewohner des Stadtteils ähnlich. Sie haben das Auf und Ab im früheren Straßenbahndepot miterlebt. Mehrere Versuche, das unter Denkmalschutz stehen Ensemble dauerhaft zu nutzen, gerieten aus der Bahn. Nur die Sparkasse hat mit ihrer Filiale dort durchgehalten. Die Mitarbeiter: „Wir freuen uns auf unsere neuen Nachbarn und mehr Leben draußen auf dem Hof.“

Depot-Markt-Projekt kostet „kleinen zweistelligen Millionenbetrag“

Neun Monate haben die umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten für den neuen Rewe-Markt in Speldorf gedauert. Vorangegangen waren Abstimmungen mit den Denkmalpflegern für ein Depot mit frischen Waren. Stephanie Szyrba, Projektleiterin beim Entwickler Ten Brinke (er baut für Rewe), war oft vor Ort, um den Fortgang der Arbeiten zu regeln. Jetzt hoffen die Speldorfer, dass das Stadtteilzentrum einen Ankerpunkt behält, um den herum sich weitere neue Geschäfte ansiedeln. Speldorfer Werbegemeinschaft sowie Bürger- und Kurverein setzen auf die „Chance zur Stadtteilreparatur“, wie Christian von Roda, Geschäftsführer bei Ten Brinke, nach Ankauf des Komplexes vor zwei Jahren formulierte.

Rewe-Bauarbeiten an der Düsseldorfer Straße

Während der Rewe-Markt im Speldorfer Depot eröffnet, gehen die Bauarbeiten für den nächsten Lebensmittelmarkt zügig voran. An der Düsseldorfer Straße stehen bereits die ersten Ziegelwände der zukünftigen Rewe-Filiale. Gestern wurde dort die Bodenplatte aus Beton gegossen.

Die Konkurrenzdichte zu Aldi und Lidl, Getränkemärkten, einem Schuhverkäufer und einem Tiermarkt soll das Geschäft beleben. Eröffnung will Rewe vor dem Saarner Dorf im Frühjahr 2017 feiern. Ein Backshop und eine Getränkeabteilung sind in den Neubau integriert.

Der heute eröffnete zweite Rewe-Markt in Speldorf hat eine Verkaufsfläche von 1700 Quadratmetern. Weitere 700 gehören zu Lager- und Sozialräumen. Ein Bäcker mit Café und Außentischen ist im alten Verwaltungsgebäude zu Hause. Einen „kleinen zweistelligen Millionenbetrag“ hat das Depot-Markt-Projekt gekostet.

Rewe will das Ortszentrum mit beleben

Der Hallencharakter blieb erhalten. Große Fenster im Dach bringen Tageslicht in der Markthalle. Ein Signalmast aus der Straßenbahnzeit steht in der Getränkeabteilung – ein Zeichen der Verbundenheit mit den ersten Nutzern. Das 1901 erbaute Depot gehörte stets zur Duisburger Straßenbahn.

Die Fassade des späten Jugendstils verbindet sich mit modernen Elementen. „Das ist ein guter Neuanfang hier im Speldorfer Zentrum“, sind sich Rewe-Marktleiter David Danielzik und Bezirksleiter Andre Midecke einig. Sie präsentieren eine Markhalle der neuesten Ausstattung, mit Energie sparenden Kühlaggregaten, Lampen und einer großzügigen Halle.

Während Rewe in Speldorf das Ortszentrum mit beleben will, baut der Lebensmittelhändler an der Düsseldofer Straße vor den Toren des Dorfes Saarn.