Mülheim-Dümpten. Die Mülheimer Wohnungs-Baugenossenschaft (MWB) plant am Papenbusch völlig neu. Jetzt sollen dort Eigenheime, Mietquartiere und Gärten entstehen.

Neben der Papenbusch-Siedlung werden keine Flüchtlinge vorübergehend in festen Häusern wohnen. Statt dessen hat die MWB (Mülheimer Wohnungs-Baugenossenschaft) bei der Stadt gestern neue Baupläne eingereicht.

„Wir haben unser ursprüngliches Angebot an die Stadt zurückgezogen. Wir hätten auch gern alle Fragen zu diesem mehrwertigen Projekt beantwortet. Aber uns hat niemand gefragt“, erklärte Frank Esser, Vorstandsvorsitzender der MWB. „In unserem Unternehmen werden alle Projekte mit Mitgliedern und Nachbarn diskutiert.“ Jetzt verfolge der Wohnungsbauer wieder seine ursprünglichen Ideen für den Sportplatz.

Das Gelände hatte die MWB vor einigen Jahren von der Mannesmann AG, mit Zustimmung des Betriebsrates, gekauft. „Nachdem die Betriebssportgruppe dort nicht mehr Fußball spielte, haben wir eine Bebauung entwickelt, die sich an die denkmalgeschützte Siedlung anpasst“, sagte Esser.

12 bis 14 Millionen Euro

Was nach den bestehenden Vorgaben zwischen Papenbusch- und Mellinghofer Straße geht, beschrieb Jürgen Steinmetz (MWB-Vorstand): „Wir möchten dort 50 Wohneinheiten in Mietshäusern und Eigenheime (bis 200 Quadratmeter) errichten.“ Gärten, wie in der Arbeitersiedlung aus den 1920er Jahren, bieten Grün und Gemüseflächen. Das Areal habe 19.000 Quadratmeter. Die bebaute Fläche liege bei knapp 6000 Quadratmetern. „Zur Mellinghofer Straße brauchen wir einen Lärmschutzwall. Der kleine Damm zur Siedlung, der früher als Naturtribüne diente, wird begrünt.“

Mit zwölf bis 14 Millionen Euro rechnet der Wohnungsbauer für das Projekt. Das Bebauungsplanverfahren samt Bürgerbeteiligung kann eineinhalb bis zwei Jahre dauern. Ende 2017 könnte Baustart sein. Eine Zufahrt zum Neubaugebiet von der Mellinghofer Straße sei wegen des Höhenunterschiedes (vier Meter) und der Mittelinsel der Straßenbahnhaltestelle unmöglich, begründete Steinmetz.

Einziehen kann im neuen Papenbusch-Quartier jeder. Ähnlich wie in den Gartenhöfen Saarn sollen Interessierte Eigenheime kaufen oder Wohnungen unterschiedlicher Größe mieten. Selbst diese bietet die MWB zu unterschiedlichen Quadratmeterpreisen an. „Jeder soll eine Chance haben, eine gute und bezahlbare Wohnung zu bekommen“, sagte Frank Esser. MWB-Vorstände und Mitarbeiter sind enttäuscht, dass die Idee – zeitlich begrenzte Unterbringung von Flüchtlingen und anschließende Nutzung für Mülheimer – nicht zum Zug kam. Esser: „Wir haben bereits Wohnungen an Flüchtlinge vergeben. Das gehört zu unseren sozialen Verpflichtungen.“