Gent/Mülheim. . Schock für den Mülheimer Ruder-Nachwuchs: Auf dem Weg zu einer Regatta kam ihr Bus von der Straße ab. Am Wettkampf haben sie trotzdem teilgenommen.

Auf dem Weg zu einer Regatta im belgischen Gent ist am Sonntag ein Minibus mit jungen Sportlern der Renn-Ruder-Gemeinschaft Mülheim (RRGM) verunglückt. „Das Fahrzeug durchbrach eine Leitplanke, überschlug sich und landete auf dem Dach“, teilte ein Sprecher der belgischen Autobahnpolizei unserer Redaktion auf Nachfrage mit. Eine 16-Jährige wurde leicht verletzt, kam vorübergehend ins Krankenhaus. Die übrigen fünf Insassen blieben unverletzt.

Mögliche Ursache des Unfalls gegen kurz vor 9 Uhr in einer Ausfahrt der Autobahn E 40 sei die regennasse Fahrbahn gewesen, so der Sprecher. „Ob auch überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle spielte, können wir nicht sagen.“ In Fällen wie diesen sei häufig „eine Kombination aus beidem Grund für den Unfall“. Alkohol sei aber definitiv nicht im Spiel gewesen, betonte er. Für die belgische Polizei sei der Fall abgeschlossen, es gebe keine weiteren Ermittlungen. „Entscheidend ist, dass es keinen Unfallgegner gab, der Schaden also nur den Fahrzeugeigentümer selbst belastet.“

Minibus der Mülheimer Ruderer hat Totalschaden

Der Minibus habe einen Totalschaden, teilte Jürgen Schausten mit, Vorsitzender der Mülheimer Ruder-Gesellschaft (MRG), deren erfolgreichste Sportler zur RRGM gehören. Er habe einen „Riesenschreck bekommen“, als er von dem Unfall gehört habe. „Wir sind schließlich jedes Wochenende zu irgendeiner Veranstaltung unterwegs, waren zum Beispiel gerade letzte Woche in Berlin.“ So etwas dürfe natürlich nicht noch einmal geschehen, so Schausten. „Der Fahrer denkt auch pausenlos darüber nach, wie es überhaupt dazu kommen konnte.“ Er sei ein „absolut zuverlässiger Mann, dem ich auch persönlich mein Auto anvertraut hätte“. Und auch wenn er viel grübele, sei klar, dass er sich alsbald wieder ans Steuer eines solchen Busses setze. „Unfälle“, so Schausten, „passieren halt leider mal.“

Die Sportler selbst hätten den Vorfall übrigens „gut verpackt“, seien alle noch bei den Wettkämpfen der Ruder- und Sportvereinigung Gent angetreten. Den Sieg habe zwar keiner der Junioren eingefahren, „doch das wäre auch sonst nicht der Fall gewesen. Dafür waren einfach zu viele Top-Mannschaften aus anderen Ländern am Start“, sagte Schausten.

Regatta mit 91 Rudervereinen aus ganz Europa

Jonas Deconinck, der Organisator der Regatta mit insgesamt 91 Rudervereinen aus verschiedenen europäischen Ländern, war glücklich, als er hörte, „dass es keine schweren Verletzungen gab, dass alle überlebt haben“. Man habe den Sportlern aus Deutschland natürlich Hilfe angeboten, „doch letztlich ging die Regatta weiter wie geplant“. Es sei eine aufwändige Veranstaltung. Ganz unberührt habe ihn das Geschehen trotzdem nicht gelassen, berichtete der 26-Jährige, der selbst aktiver Ruderer ist. „Wir sind ja alle immer wieder mit solchen Bussen unterwegs. Bislang hielt ich das für sicher; jetzt denke ich schon darüber nach.“