Mülheim. . Unbekannte Täter beschädigten zahlreiche Fenster und Türen. Unterricht erst ab Dienstag wieder möglich. Polizei sucht Zeugen, die etwas bemerkt haben

Eine böse Überraschung wartete auf Schüler und Lehrer der Rembergschule: In beinahe alle Klassenzimmer im Erdgeschoss war in der Nacht zum Freitag von außen eingebrochen worden, die Räume wurden verwüstet. Die Fenster waren mit Gewalt aufgehebelt worden. Schränke und Fächer wurden durchwühlt, der Inhalt herausgerissen und auf den Boden gefegt. Verschlossene Schranktüren wurden brutal geknackt.

Ein normaler Unterricht war am Freitag nicht möglich, die Schülerinnen und Schüler der Förderschule wurden aber wie geplant bis mittags in unbeschädigten Räumen wie Aula, Turnhalle oder Küche beschäftigt. Am kommenden Montag kann allerdings noch kein Unterricht stattfinden: Die Lehrer müssen erst Ordnung schaffen und die Schäden und Verluste bilanzieren. Alle Eltern wurden benachrichtigt.

25 zerstörte Fenster und 20 aufgebrochene Türen – so lautete die erste Schadensbilanz am Freitagvormittag. Noch am Morgen wurde eine Schreinerei beauftragt, die dafür sorgte, dass die Türen und Fenster wieder verschlossen werden konnten – teilweise mit langen Holzschrauben. „Die Höhe des Sachschadens kann noch nicht beziffert werden“, sagte Frank-Peter Buchwald, als Leiter des städtischen Immobilienservice auch zuständig für die Schulgebäude Mülheims.

Sprachausgabegeräte wurden nicht beschädigt

Als eine Lehrerin am Freitagmorgen gegen 7.20 Uhr die Schule durch den Haupteingang an der Rembergstraße betrat, fiel ihr zunächst noch nichts Ungewöhnliches auf. Erst in ihrem Klassenzimmer, das sich im älteren Teil der Schule befindet, sah sie die Verwüstung, die sich rund um das Gebäude zog: Beinahe jedes Fenster im Erdgeschoss war beschädigt worden. Die Täter hatten in neun Klassenzimmern und drei Fachräumen die Fenster aufgebrochen, um in den zugehörigen Raum zu gelangen. Die abgeschlossenen Türen lassen sich zwar von innen her öffnen, aber von außen, vom Flur her, nicht. Die Einbrecher schafften es letztlich bis in die Räume der Schulleitung im ersten Stock, die sie ebenfalls verwüsteten. Die Spurensicherung wurde angefordert, die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf.

Die Rembergschule liegt landschaftlich sehr schön, aber etwas abgelegen in Holthausen. Der oder die Täter dürften sich relativ ungestört gefühlt haben. Die Kripo hofft dennoch auf mögliche Zeugen, die in der Nacht etwas gesehen oder gehört haben. Hinweise erbittet die Polizei unter 0201/8290.

Schwerpunkt geistige Entwicklung

Die Rembergschule ist eine Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung.

Ziel der Schule: Die Schülerinnen und Schüler sollen gefördert werden, um möglichst selbstständig und selbstbestimmt in der Gemeinschaft leben zu können.

An der Remberg­schule lernen „I-Dötzchen“ ab etwa sechs Jahren und junge Erwachsene mit Berufsschulpflicht.

Was die Täter gesucht, und was sie mitgenommen haben, konnte noch nicht festgestellt werden. Der angerichtete Sachschaden ist jedenfalls erheblich, und die Aufregung war es wohl auch. 155 Kinder und junge Erwachsene zwischen sechs und 20 Jahren besuchen die Förderschule. Das Kollegium um Anne Schwarz improvisierte den Unterricht bis Schulschluss um 12.30 Uhr. „Das ist die Stärke unseres Kollegiums“, betonte die kommissarische Schulleiterin. Zu ihrer Erleichterung waren die Rechner der Schule und die Sprachausgabegeräte für die spracheingeschränkten Schüler nicht beschädigt. Auch die I-Pads hatten die Täter nicht gefunden. Am Montag ist nun schulfrei – aber nicht für die Lehrer. „Das Kollegium ist da und räumt auf“, so Anne Schwarz. „Den Montag werden wir schon dafür brauchen.“ Wer etwa von den Elten dabei mithelfen wolle, könne gerne vorbeikommen.