Mülheim. Uwe Elstermeier eröffnet im Ruhrquartier ein Bistro. Der 47-Jährige, der auch den Bootsverleih betreibt, bietet neben Cocktails auch Knüppelkniffte an, die direkt am Tisch über dem Feuer gegart wird.
Im vergangenen Jahr hat Uwe Elstermeier bereits Mut bewiesen und am Hafenbecken einen Bootsverleih aufgezogen. Er hatte damit einen größeren Erfolg, als er sich vorstellen konnte. Nun legt der 47-Jährige nach und eröffnet im Ruhrquartier die Hafenbar. Eröffnung des 300 Quadratmeter großen Lokals ist für Ende des Monats geplant. Im Netz sind bereits Entwürfe zu sehen, wie die Gastronomie aussehen soll. Vor Ort ist davon allerdings noch nicht allzu viel zu erkennen. Schiffsboden, weiße Tische und Stühle, viele Schiffsmodelle, Muscheln und Fische lassen maritimes Flair aufkommen.
Der Hot Spot im Ruhrgebiet
„Ich bin davon überzeugt, dass die Ruhrpromenade in ein paar Jahren, wenn auch noch Lokale im umgebauten Kaufhof dazu kommen, der Hot Spot im Ruhrgebiet sein wird“, sagt Elstermeier als Begründung für sein Engagement. Bedenken, dass sich zu viele Gastronomen die Gäste gegenseitig abwerben und der zu verteilende Kuchen unverändert groß bleibt, hat er nicht. Die Gäste werden aus der Region angelockt, da ist er sich ganz sicher. Der Grund liegt für ihn auf der Hand: „Es ist die einzige echte Flusslage“. Wie die Ruhrpromenade und der Hafen immer lebendiger werden, hat er in den beiden vergangenen Jahren mit Interesse und Freude registriert. Er stellt auch fest, dass sich in den sozialen Netzwerken die Beurteilung der Lage wandelt und die Skepsis langsam einer Begeisterung weicht. „So kritisch wird das nicht mehr beäugt.“
Der gebürtige Mülheimer hat seit 28 Jahre Erfahrung in der Gastronomie, kommt ursprünglich aus dem Discothekengeschäft, hat mit 18 gekellnert und betreibt seit sieben Jahren die Gastronomie in der Zeche Carl und das „Sachs“ in Bochums Bermudadreieck. Die Attraktion dort, Knüppelknifte, wird es auch in der Hafenbar geben. Die Knüppelknifte ist so ähnlich wie das Stockbrot aus Jugendzeiten, das über dem Holzfeuer gegart wurde. Das findet Elstermeier urig, gesellig und amüsant. Über dem kleinen Feuer auf dem Tisch können die Gäste ihr Stockbrot individuell zusammenstellen und wer sich an die Anleitung hält und den Spieß fleißig dreht, brauche keine Sorgen haben, dass es misslingt.
Kuchen am Nachmittag
Elstermeister rechnet mit rund 160 Plätzen innen und etwa 100 Plätzen draußen. „Von jedem Platz aus ist die Ruhr zu sehen“, behauptet er und beginnt sein Angebot zu erläutern. Los geht es morgens um 9 Uhr mit einem schmalen Frühstück, das nach dem Baukastenprinzip erweitert werden kann, am Wochenende will er ein Buffet anbieten, da er mit vielen Gästen rechnet. Die genaue Speisekarte muss er noch festlegen. Er will Suppen, Sandwiches, Flammkuchen und Fleisch vom heißen Stein anbieten. Eine leichte Küche und Bioqualität seien ihm wichtig. Speisen könnten auch telefonisch vorbestellt werden, damit die Wartezeit nicht so lange sei. Nachmittags will er Kuchen anbieten, teils selbst gebacken, teils von einem Konditor geliefert.
Das Kerngeschäft ist für ihn aber abends die Cocktailbar mit einer großen Palette unterschiedlicher Gin- und Whisky-Sorten. Drei Bar-Mitarbeiter befänden sich gerade zur Schulung in einer Stuttgarter Bar, wo sie lernen, ob der Dry Martini nun gerührt oder geschüttelt wird und einiges mehr. Erfahrene Mitarbeiter und Azubis für Küche und Service würden weiterhin gesucht. Um Mitternacht ist dann Schluss in der Hafenbar. Am Wochenende sollen DJs mit sanften Lounge-Klängen und mittwochs ein Pianist auf dem Klavier für akustische Akzente sorgen. „Alles, was nicht stört“, so sagt der Gastronom, werde gespielt.