Broich. . Schüler zeigten symbolisch, was Kinder vieler Regionen der Welt jeden Tag leisten müssen, um an das nötige Wasser zu kommen.

Der Weg von Haus Ruhrnatur bis zum Aquarius ist nicht weit: Es sind gerade einmal dreieinhalb Kilometer. Die 195 Stufen des Wasserturms sorgten jedoch bei vielen Kindern, die an einer Aktion zum Weltwassertag teilnahmen, erst einmal für gespieltes Entsetzen: „Was, da müssen wir jetzt auch noch hoch? Na gut, nutzt ja nichts.“ Mehrere hundert Schüler trugen mit Wasser gefüllte Flaschen, um zu demonstrieren, was Kinder vieler Regionen jeden Tag leisten müssen.

Anlass für die Aktion ist der internationale Tag des Wassers am 22. März. Da dieser Termin in den Osterferien liegt, wurde die Aktion vorgezogen. „Dass bei uns Trinkwasser aus der Leitung kommt, ist für viele selbstverständlich. In vielen Regionen ist das leider nicht der Fall“, erklärt Andreas Macat, Leiter des Hauses Ruhrnatur und des Aquarius Wassermuseums, welche von der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) betrieben werden. Das Unternehmen war auch in diesem Jahr wieder anlässlich des Weltwassertags aktiv. Gemeinsam mit dem Rotary Club Mülheim-Uhlenhorst, der Hochschule Ruhr West, der Luisenschule, der Willy-Brandt-Schule und dem Karl-Ziegler Gymnasium führten sie die Aktion „Wandern für Wasser“ durch.

Täglich mehrere Kilometer

„In manchen Dörfern gibt es gar kein Trinkwasser. Und so marschieren Frauen, aber vor allem Kinder täglich mehrere Kilometer bis zur nächsten Wasserstelle, um von dort Wasser in fragwürdiger Qualität mittels Kanistern zum Dorf zurückzutragen. Die Partner wollen nicht nur auf Missstände in der Welt hinweisen, sondern diesen Anlass auch nutzen, um Spenden für wasserwirtschaftliche Projekte in Bangladesh zu sammeln. Sie kommen dem Kinderhilfswerk „Global-Care“ zugute.

RWW und der Rotary Club signalisierten bereits ihre Spendenbereitschaft. Darüber hinaus leisteten die Schüler in diesem Spendenlauf mit jedem Liter ins Ziel gebrachten Wassers ihrerseits einen Beitrag. Liv Redecker und Ellen Blömeke der Klasse 7b vom Karl-Ziegler Gymnasium waren begeistert und opferten dafür gerne ihren schulfreien Samstagvormittag: „Dies war zwar eine Schulveranstaltung, wir hätten aber auch freiwillig mitgemacht.“

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung fördert das Projekte im Verhältnis eins plus drei, damit vervierfacht sich am Ende der Betrag. Man rechnet diesmal mit einem Gesamtbetrag von 30.000 Euro.