Mülheim. . Auf knapp einem Kilometer der Kölner Straße (B1) in Mülheim gilt ab sofort Tempo 30 als Limit. So will die Stadt den Stickstoffdioxid-Ausstoß eindämmen.
Auf der Selbecker Ortsdurchfahrt ist jetzt Tempo 30 km/h angesagt. Auf dem knapp einen Kilometer langen Abschnitt zwischen Mülheimer Ortseingang und der Straße Am Timpen gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung in beide Fahrtrichtungen ab sofort, heißt es aus dem Rathaus.
Langsameres Fahren wurde auf der Kölner Straße zur Luftreinhaltung verordnet. Seit 2010 gilt für Stickstoffdioxid ein Grenzwert von 40µg pro Kubikmeter. Seit Beginn der Messungen in 2012 wurde dieser Grenzwert im Ortsbereich Selbeck ständig überschritten. In 2014 lag der Messwert bei 43µg. Für 2015 erwartet das städtische Amt für Umweltschutz einen vergleichbaren Wert. Die Messwerte des Landesumweltamtes sollen bald folgen.
Kontroverse Diskussion vor Ort
Weil zu viel Stickstoffdioxid in der Luft unzulässig ist, muss die Stadt den Grenzwert absenken. Sie ist dazu verpflichtet, obwohl es sich um eine Bundesstraße handelt. Mehrere Klagen gegen Städte (Essen) und auf EU-Ebene gegen Deutschland wegen Überschreitens der Grenzwerte sind bereits anhängig.
Die Begrenzung auf 30 km/h auf der Kölner Straße hat der Rat beschlossen. Auch die Ausdehnung der Umweltzone wurde politisch und vor Ort kontrovers diskutiert. Auch Selbecker haben ein Recht auf Schutz vor Lärm und Abgasen.
„Deutschlandweit gibt es erst auf wenigen Hauptverkehrsstraßen eine angeordnete Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30km/h“, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Die Stadt bittet alle Verkehrsteilnehmer eindringlich, die Geschwindigkeitsanordnung zu befolgen. Wiebels: „Greift diese nicht, müssen weitere Eingriffe wie zum Beispiel Lkw-Fahrverbote oder Ähnliches folgen.“