Mülheim. Ein ICE ist in Mülheim in hohem Tempo in ein Gerätefahrzeug auf den Schienen gerast. 104 Passagiere in dem Zug kamen mit einem Schrecken davon.
Der Lokführer erlitt einen Schock, die 104 Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon: Ein ICE ist am Mittwochabend gegen 23 Uhr bei Mülheim-Styrum in einen Baugerätewagen auf den Schienen gerast. Der Zug war mit Tempo 150 unterwegs. Der Lokführer hatte das Hindernis zwar noch gesehen und sofort die Bremse betätigt. Der Zusammenprall ließ sich so aber nicht mehr verhindern.
Zwei Arbeiter hatten den Baugerätewgen irrtümlich auf diesem Gleis abgestellt. An der Strecke wird derzeit ein Stahlzaun errichtet. Die Passagiere in dem ICE blieben unverletzt, mussten aber zweieinhalb Stunden warten und konnten dann erst in einen Ersatz-ICE umsteigen.
ICE-Fahrer erlitt Schock und konnte nicht mehr weiterfahren
Für den 51-jährigen Lokführer des ICE ging die Fahrt nicht mehr weiter: "Er hat vor Schreck seinen Dienst abgebrochen", sagt ein Sprecher der Bundespolizei in Dortmund.
Auch die Arbeiter blieben unverletzt. Sie waren an einer Baustelle damit beschäftigt, Stahlzäune zu errichten. Dafür bedienten sie sich eines vierrädrigen, massiven Rollwagens, den sie aber auf das falsche Gleis setzten. Die ausführende Baufirma hatte ordnungsgemäß eine Streckensperrung für das betroffene Gleis beantragt, die der Fahrdienstleiter in Essen ordentlich durchführte, ergaben erste Ermittlungen der Bundespolizei.
Ermittlungen gegen 42-jährigen Bauarbeiter
Durch den Unfall schleuderte der Rollwagen aus dem Gleis und wurde vollkommen zerstört. An dem Schnellzug entstanden Schäden im vorderen Bereich. Da der Zug nicht aus den Gleisen rutschte, konnte dieser später weiterfahren. Die Schadenshöhe konnte die Bundespolizei am Donnerstag noch nicht beziffern.
Über eine Brücke stiegen die Passagiere in einen vom DB-Notfallmanager beorderten Ersatzzug. Um 2.30 konnte die Streckensperrung für beide Gleise aufgehoben werden. Gegen einen 42-jährigen Mitarbeiter der Baufirma wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährdung des Bahnverkehrs eingeleitet. Die Ermittlungen der Bundespolizei dauern an. (lo)