Mülheim. . Viele Patienten und Mitarbeiter hatten das Haus bereits verlassen, als die Feuerwehr eintraf. Sechs Menschen wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht .

Ein Brand im Obergeschoss einer gut besuchten Zahnarztpraxis auf der Alten Straße in Saarn sorgte am Dienstagnachmittag gegen 15 Uhr für einen Großeinsatz der Mülheimer Feuerwehr. Sechs Menschen wurden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

„Wir hatten das Glück, dass die meisten Betroffenen schon auf der Straße standen“, sagte der leitende Notarzt Thomas Franke. Brandverletzte gab es nicht. Die Mehrzahl der Personen konnte das stark verqualmte Gebäude noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte ohne Hilfe allein verlassen, ein Mensch wurde von der Feuerwehr aus dem Dachgeschoss durch das verrauchte Treppenhaus ins Freie begleitet. Ausgestattet war er mit einer so genannten Brandfluchthaube, die das Einatmen der giftigen Rauchgase verhindert. Der Qualm war auch das Hauptproblem, so Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes, das Feuer in der Arztpraxis, das in einer Küche ausgebrochen war, wurde schnell gelöscht. Danach belüftete die Feuerwehr das Haus.

Mit zwei Löschzügen und insgesamt 50 Kräften waren die Retter vor Ort. Weil sich beim Eintreffen des Notrufs noch 20 Personen im Gebäude befunden hatten, wurde der so genannte MANV, ein „Massenanfall von Verletzten“, ausgerufen. So ein Notfall, wie er in Mülheim nicht sehr häufig vorkommt, wird von den Helfern intensiv geprobt, damit im Ernstfall alles wie am Schnürchen läuft. So war die Feuerwehr am Dienstag vorsorglich mit elf Rettungswagen und zwei Notärzten gleichzeitig vor Ort, um mehrere Betroffene gleichzeitig versorgen zu können.

Alte Straße war voll gesperrt

Die meisten Menschen konnten nach Untersuchung durch den Notarzt die beiden Krankenwagen, die als „Praxisräume“ fungierten, wieder verlassen, bis auf die sechs, in deren Atemluft erhöhte Werte gemessen worden waren, und die noch einmal im Krankenhaus genauer untersucht werden sollten. Vorsichtshalber, wie ein Angehöriger von der Feuerwehr beruhigt wurde, der eine Frau abholen wollte.

Die Alte Straße, die im unteren Bereich die Straßburger Allee mit der Saarner Straße verbindet, war während des Feuerwehreinsatzes von 15 Uhr bis etwa 16.50 Uhr voll gesperrt, was mitten im Berufsverkehr für erhebliche Verkehrsverzögerungen sorgte. Die Polizei hat die Brandermittlungen aufgenommen.