Mülheim. . Die Bürgerstiftung vergibt wieder vier Preise an junge Mülheimer für vorbildliches Engagement oder besondere Leistungen in Natur- oder Geisteswissenschaften.

Es ist eine stolze Summe: 1,5 Millionen Euro hat die Bürgerstiftung in den vergangenen zehn Jahren an Spendengeldern für ihre Projekte gesammelt. Projekte wie die Beseitigung von Graffiti, die Renovierung der Trauerhalle Altstadtfriedhof oder Familienkonzerte konnten sie damit finanzieren oder anstoßen. Es sind Firmen und Mülheimer Bürger, die ohne großes Aufsehen mit ihren Geldern die Stiftung unterstützen. „Hier wird leise gespendet. Viele Mülheimer sagen, hier bin ich zu Hause, hier spende ich. Aber ohne zu protzen“, erklärt der Stiftungsvorsitzende Frank Lenz.

Mit 3000 Euro dotiert

Bescheiden erlebt er auch viele Mülheimer Jugendliche, die etwas besonderes geleistet haben. Seit zehn Jahren vergibt die Stiftung einen Preis an Jugendliche, „die sich durch herausragende Leistungen oder besonderes Engagement bewährt haben“, erklärt Vorstandsmitglied Hermann Blümer. Ausgezeichnet werden Jugendliche im Alter zwischen 14 und 20 Jahren in den Kategorien „Soziales Engagement“ (gesponsert durch die Mülheimer Wohnungsbau eG), „Naturwissenschaften“ (unterstützt durch die Bildungsstiftung Mülheim), „Geisteswissenschaften“ (gefördert durch RWE) und „Zivilcourage“. Letzterer Preis wird an junge Menschen bis zum Alter von 27 Jahren verliehen. Die Preise sind mit jeweils 3000 Euro dotiert.

Bislang hat die Stiftung immer Kandidaten gefunden, auch wenn es in manchem Bereich schwieriger ist. Zumeist reichen die Schulen Vorschläge ein. Das kann der Schüler sein, der an der Matheolympiade teilgenommen hat oder ein Jugendlicher, der erfolgreich musiziert. Vorschläge im Bereich des sozialen Engagements gibt es immer viele.

Couragierte Jugendliche wollen oft nicht ausgezeichnet werden

Nur für die Kategorie „Zivilcourage“ muss die Jury jedes Jahr ein bisschen länger suchen. „Das ist schwierig. Alle reden drüber, aber oft wollen die Jugendlichen, die couragiert gehandelt haben, selbst nicht ausgezeichnet werden“, sagt Hermann Blümer. Auch Schulen würden in diesem Bereich nicht gerne jemanden vorschlagen, weil sie befürchten, dass das auf die Schule zurückfällt, wenn sich dort beispielsweise im Konfliktfall ein Schüler schützend vor einen anderen gestellt hat. „Doch es geht gar nicht um blindwütigen Einsatz. Wir wollen nur junge Leute honorieren, die etwas geleistet haben“, so Blümer.

Was die Gewinner mit dem Preisgeld machen, bleibt ihnen überlassen. Die meisten stecken es aber doch in ihre Bildung, wie in ein neues Saxofon oder auch in ein Auslandssemester in Cambridge.

Vorschläge für die Preisverleihung können Schulen, Vereine, kirchliche und städtische Institutionen, die Polizei oder Einzelpersonen bis zum 2. Februar einreichen – an die Bürgerstiftung Mülheim, Gracht 152, 45472 Mülheim, z.Hd. Hermann Blümer. Infos: 433 691.

Eigenbewerbungen sind nicht zulässig. Über die Preisvergabe entscheidet der Vorstand der Bürgerstiftung. Die Preisverleihung ist am 8. März.