Mülheim. . Trauungen unter freiem Himmel sind am Waldrand in Broich nicht mehr möglich. Der Pachtvertrag für die Gastronomie lief schon zum Jahresende aus.

Die Residenz Uhlenhorst am Rande des Broich-Speldorfer Waldes ist kein Hotel-Restaurant mehr und steht auch nicht mehr als Veranstaltungsort für Hochzeiten und andere Feierlichkeiten zur Verfügung.

Die ehemalige Villa am Uhlenhorstweg 29, zwischen Tannenstraße und Worringer Reitweg, wird wieder zum reinen Wohnhaus. Wie die Stadt auf Anfrage mitteilte, plane der Eigentümer die Einrichtung von zehn Mietwohnungen in dem denkmalgeschützten Gebäude. Der Pachtvertrag für den Gastronom ist Ende Dezember ausgelaufen. Die Nutzungsänderung wurde bereits im Herbst erteilt. Die Nutzungsaufgabe sei nicht zustimmungspflichtig durch die Stadt, sie falle unter das betriebswirtschaftliche Handeln des Eigentümers, hieß es.

„Wir haben die neue Nutzung seinerzeit genehmigt“, so Stadtsprecher Volker Wiebels auf Anfrage; „auch deshalb, damit das Gebäude als Denkmal erhalten bleiben kann.“ Denn auch ein Denkmal müsse für einen privaten Eigentümer finanziell tragbar sein, ergänzte er.

Bräutigam zeigt sich enttäuscht

Damit fällt die Residenz Uhlenhorst auch komplett als Trauort weg, für den sich viele Brautpaare in Mülheim entschieden haben, die sich das Ja-Wort nicht im Rathaus geben wollten. Auf der Beliebtheitsskala für Brautleute stand die Residenz Uhlenhorst immer weit oben. Dort, am Waldrand, war nämlich nicht nur der „Weiße Salon“ buchbar, sondern auch eine romantische Trauung unter freiem Himmel draußen im Park der Residenz, mit rotem Teppich und unter einem weißen Pavillon. Das war allerdings im vergangenen Frühjahr schon aus Personalmangel im Standesamt schon nicht mehr möglich (wir berichteten). Dass der Trauort in der Residenz Uhlenhorst nun gar nicht mehr zur Verfügung steht, findet sich jetzt auch auf der Homepage der Stadt Mülheim, die als neue Hochzeits-Location, zu der die Standesbeamten gegen Gebühr anreisen, für 2016 auch das Schloß Styrum nennen.

Offenbar sind aber nicht alle Brautpaare, die ihren großen Tag schon für 2016 geplant haben, frühzeitig vom Veranstalter darüber informiert worden, dass sie für ihre Hochzeit umbuchen müssen. So erreichte die Redaktion die enttäuschte Reaktion eine Bräutigams, der erst kurz vor Weihnachten eine Absage seiner fest gebuchten Hochzeit in der Residenz Uhlenhorst bekommen habe. Auf der Facebookseite der Residenz Uhlenhorst, wo die ehemaligen Betreiber das Auslaufen des Pachtvertrages bekannt geben, finden sich ähnliche Kommentare und etliche Stimmen des Bedauerns.