Mülheim. Das Wodo Puppenspiel erreichte 2015 allein in Mülheim knapp zehntausend Zuschauer. An 159 Tagen war das Duo auf Tour

Das Wodo Puppenspiel ist kein Stadttheater, auch wenn manche Besucher dies meinen, denn das Duo ist seit rund 32 Jahren in Mülheim aktiv. Nun hat Wolfgang Kaup-Wellfonder, männlicher Part des Künstlerpaares, die Bilanz für 2015 zusammengestellt und sagt: „Ich bin sehr zufrieden.“

Dies gilt vor allem mit Blick auf die Besucherzahlen: Erfreut habe man registriert, dass der hohe Stand des Vorjahres gehalten werden konnte. Wenn man sämtliche Heimspiele des Jahres 2015 in Mülheim zusammenrechnet – Aufführungen im Ringlokschuppen, das Familienfest Anfang Oktober, das kostenlose Sommertheater in der City, Walk-Act-Auftritte sowie die 14 Vorstellungen in Kitas und Grundschulen – so erreichte das Wodo Puppenspiel knapp 10.000 Besucherinnen und Besucher. Etwa ebenso viele wie 2014.

Pro Aufführung kamen 92 Gäste in den Ringlokschuppen

Insgesamt 41 Vorstellungen fanden im Wodo-Studio statt, allerdings fiel die durchschnittliche Zuschauerzahl diesmal deutlich geringer aus. Pro Aufführung kamen 92 Gäste in den Ringlokschuppen, sieben weniger als im vergangenen Jahr. Nach Einschätzung von Wolfgang Kaup-Wellfonder ist dieser Rückgang zum einen wetterbedingt. Zum anderen habe man in der ersten Jahreshälfte 2015 aufgrund von Gastspielen mehr Samstagvorstellungen ansetzen müssen, „was die Zahlen drückt“.

Als Highlight wertet der Puppenspieler das Familienfest am 4. Oktober, welches zum zweiten Mal stattfand, in Kooperation mit dem Ringlokschuppen und den Betrieben der Stadt. Doppelt so viele Zuschauer wie 2014 seien gekommen, mehr als 600 Kinder und Erwachsene sahen die beiden Wodo-Vorstellungen am sonnigen Festtag. Allerdings werde 2016 wohl kein Familienfest stattfinden, erklärt Wolfgang Kaup-Wellfonder: „Die Veranstaltung ist sehr arbeitsaufwendig“, der Kreis der ehrenamtlichen Helfer und Förderer des Figurentheaters relativ klein.

Installation einer neuen Zuschauertribüne

Zu den besonderen Vorkommnissen im Jahr 2015 rechnet das Wodo Puppenspiel auch, dass sich eine langjährige Mitarbeiterin aus beruflichen Gründen verabschiedete, die bis dato den Kartenverkauf erledigte. Dies läuft momentan in Eigenregie. Weitaus erfreulicher wirkte sich die Installation einer neuen Zuschauertribüne aus, die im Herbst mit Unterstützung der Sparkasse Mülheim und des Wodo-Fördervereins bewerkstelligt werden konnte: „Das Publikum sitzt und sieht besser. Die Veranstaltungen sind entspannter.“ Gut angenommen würden auch die neu eingeführten Elf-Uhr-Vorstellungen am Sonntag. „So lassen sich fester Spielort und Tournee manchmal zusammen bringen“, denn das Puppentheater lebt hauptsächlich von den zahlreichen Gastspielen. 2015 waren Wolfgang Kaup und Dorothee Wellfonder an 159 Tagen deutschlandweit unterwegs. Die weiteste Dienstreise führte ins bayerische Erlangen.

Von Berufsmüdigkeit ist beim Puppenspieler auch nach mehr als drei Jahrzehnten nichts zu spüren: „Wir schaffen es immer wieder, neue Familien zu erreichen. Wenn deutlich weniger Leute kämen, dann würde ich aufhören.“ Danach sieht es nicht aus.