Mülheim. . Die Krippe, die einem Allgäuer Bergbauernhof nachempfunden ist, erfreut Dieter Sobania und seine Familie. Sie war das Geschenk eines Hobby-Krippenbauers aus dem Allgäu.
„Jeder Quadratzentimeter ist sehenswert gestaltet“, sagt Dieter Sobania und ist sichtlich begeistert von der prächtigen Krippe, die vor seinem Fenster steht. Für den Styrumer hat die Krippe einen besonderen Stellenwert, war sie doch ein Geschenk eines Bekannten aus dem Allgäu.
Der hat die bildliche Darstellung der Weihnachtsgeschichte in einen Bergbauernhof versetzt, in eines der Gehöfte, die Dieter Sobania so sehr mag. „Ich mache gerne Urlaub in den Bergen, besuche meinen Bruder oft im Allgäu und gehe wandern“, erzählt der 76-Jährige. Komme er an einem der wenigen noch betriebenen Bergbauernhöfe vorbei, kehre er dort gerne zu einer Brotzeit ein, erzählt der Styrumer.
90 Stunden Arbeit an Krippe
Umso größer war seine Freude, als er während eines Besuchs im Allgäu einen Hobby-Krippenbauer kennenlernte – „ein gestandenes Allgäuer Mannsbild“, wie Dieter Sobania augenzwinkernd erzählt. Landestypisch dokumentierte Krippen-Ralf, wie der Handwerker bei Sobanias liebevoll genannt wird, den Fortschritt des Krippen-Gebäudes auf Fotos mithilfe einer Bierflasche, die er neben das Bauernhaus stellte (das Haus ist mindestens doppelt so hoch) und summierte den Bierverbrauch während der Bauzeit auf 47 Flaschen.
Rund 90 Stunden habe der Allgäuer an der Krippe gearbeitet, berichtet Dieter Sobania anerkennend und betont: „Die Krippe hat er nicht einfach nur für mich gebastelt, sie ist nach meinen Wünschen maßgeschneidert.“ Die Größe, die er im heimischen Wohnzimmer stellen kann, gab der Styrumer an, und ebenso, ob die Krippe am Boden oder etwas erhöht zu stehen komme, denn das sei wichtig für die Perspektive.
Wer verweilt, entdeckt in jedem Winkel Wundersames
Die Szenerie ist einem traditionellen Bergbauernhof – unten steinern, oberhalb des Erdgeschosses aus Holz – mit Wohnhaus und angrenzender Scheune nachempfunden. Dort, im Stall, wird die heilige Familie in einer Woche Unterschlupf finden – und hatte dort gestern fürs Foto sozusagen zur Probe Einzug gehalten. Die Szenerie ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet: Neugierig scheint die Magd um die Hausecke zu spähen, sich vorsichtig den neuen Nachbarn nähern zu wollen. Von der anderen Seite kommen die heiligen drei Könige ins Bild. So weit die Grundlagen der Geschichte, die das Auge auf den ersten Blick einfängt.
Wer verweilt, entdeckt in jedem Winkel Wundersames: Unterm Dachüberstand nisten Schwalben, außen am Holz kleben echte Baumpilze, selbst an ein stilles Örtchen ist gedacht. „Die Materialen sind selbst zusammengetragen“, berichtet Dieter Sobania – Tannen- und Lärchennadeln ebenso wie altes Stadelholz, Wurzeln, die als Bäume fungieren und so genanntes Engelshaar, eine Flechtenart, die das Heu an der Scheune imitiert. „Ich weiß die Details sehr zu schätzen“, sagt Dieter Sobania. Eine dieser liebevoll gestalteten Einzelheiten der Allgäuer Bergbauern-Krippe erinnert an einen unfreiwilligen Umweg von Wanderer Sobania: Der Wegweiser „Dieters Höhenweg“.