Mülheim. . 1. Kunsttage in der Galerie an der Ruhr docken an Offene Ateliers an. Mülheimer Künstler stellen sich und ihre Arbeit am Wochenende vor
Sie sehen sich als Teil eines großen Ganzen, als ein Baustein, der Mülheim zu einer „Kunststadt“ macht und das kreative Schaffen vor Ort fördert. Die Kunstschaffenden, die ihre Ateliers in der Galerie an der Ruhr haben und vor allem Galerieleiter Alexander-Ivo Frank, wünschen sich ein gemeinsames Engagement für die lokale Kunst und wagen deshalb eine „Initialzündung“. Im November laufen an der Ruhrstraße 3 die Kunsttage, die an die bewährten Offenen Ateliers der Mülheimer Künstler an diesem Wochenende andocken und Raum bieten sollen für Begegnung und Gespräche – nicht nur, aber auch über Kunst.
Alexander-Ivo Franz nutzt in jedem Jahr die Gelegenheit und schaut sich die Arbeitsräume anderer Künstler an, wirft einen Blick in die offenen Ateliers, in den fremden Kreativraum. Früher organisierte der Kunstverein einen Bus, der zwischen den einzelnen Stationen pendelte. „Die Busfahrt war immer etwas ganz Besonderes“, erinnert sich der Inhaber der Galerie an der Ruhr, berichtet davon, wie die Besucher während der Fahrt ins Gespräch kamen und sich über Gesehenes austauschten, wie man einmal aussteigen musste und schieben, weil sich der Bus festgefahren hatte. Kunst wurde da zu einem Gemeinschaftserlebnis, der Ausflug zu mehr als einem Atelierbesuch.
Künstler, Käufer und Mäzene zusammenbringen
Eben das ist Alexander-Ivo Franz wichtig, man hört es im Gespräch immer wieder heraus. Kunst will er erlebbar machen, Hemmschwellen abbauen, neue Wege beschreiten. Er wünscht sich auch von anderen Beteiligten mehr Mut dazu. In seinem Kunsthaus an der Ruhrstraße will er auch den Künstlern einen Ausstellungsraum geben, die auch aufgrund komplizierter Bewerbungsverfahren niemals im Kunstmuseum ausstellen werden. „Eine Plattform“, sagt er, soll sein Haus sein, „um Künstler, Käufer und Mäzene zusammenzubringen.“
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Das ist ein Ziel der Kunsttage, die bis zum 29. November laufen und an den jeweiligen Samstagen besondere Ausstellungen bieten. Kontakt in die lokale Kunstszene hat Alexander-Ivo Franz, der selbst als Aliv kreativ wird, in den vergangenen zwei Jahren, seit er sein Kunsthaus eröffnete, geknüpft. Auch Künstler, die bereits an der Jahresausstellung teilnahmen, beteiligen sich an den Kunsttagen. Franz kann sich durchaus vorstellen, dass die Veranstaltung an jährlich wechselnden Orten stattfindet. Das gemeinschaftliche Bemühen ist ihm wichtig.
Deshalb öffnen auch die sieben Ateliers der Galerie an der Ruhr am nächsten Wochenende, 7. und 8. November, von 10 bis 20 Uhr. Es können die Kreativräume besucht werden von Heidi Becker, Jürgen Heinrich Block, Manfred Dahmen, Doc Davids, Aliv Franz, Lukas Schmidt und Brigitte Zipp. Außerdem ist Katharina Joos mit von der Partie.