Mülheim. . Der neue Leiter des Mülheimer Jugendzentrums „Der springende Punkt“ will neben Kindern auch wieder mehr ältere Jugendliche ins Haus holen.
Das Jugendheim war früher d e r Treffpunkt für Jugendliche. Dort klönte und kickerte man, hörte coole Musik und tanzte vielleicht den ersten Klammerblues. Das Wichtigste am JZ: Es war elternfreie Zone und daher mächtig gefragt. Heute sieht das etwas anders aus. „Unsere Besucher sind zurzeit zwischen sechs und 13 Jahre alt, also eher Kinder“, berichtet Yannick Freider. Er ist der neue Leiter des Jugendzentrums „Springender Punkt“ in der Gemeinde St. Barbara – und bastelt gerade daran, wie er wieder mehr ältere Teenies ins Haus holen kann.
Hip Hop- oder Graffiti-Projekte könnten ein „Köder“ für Leute 13+ sein, glaubt der 26-Jährige. Ein Lockmittel für diese Zielgruppe sei auch der Proberaum im Jugendzentrum, den (junge) Bands anmieten könnten. „Im letzten Jahr, also noch vor meiner Zeit, gab es hier außerdem auch einen tollen Motorroller-Workshop für ältere Jugendliche. Die Teilnehmer haben alte und kaputte Roller wieder aufgebaut“, so Freider.
Sozialpädagogik in Nimwegen studiert
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Er selber ist „nicht im Jugendzentrum groß geworden“ hat aber schon viele Erfahrungen in der Kinder- und Jugendarbeit gemacht. Seinen Zivildienst leistete er im Offenen Ganztagsbetrieb der Martin-von-Tours-Schule, später war er in der OGS in der Schildbergschule tätig, danach leitete er zwei Jahre lang die Übermittagsbetreuung an der Luisenschule. Parallel dazu studierte der in Heißen aufgewachsene junge Mann Sozialpädagogik.
In Nimwegen, aber auf Deutsch. „Das war ein berufsbegleitendes Studium. Vier Jahre lang bin ich jeden Dienstag nach Holland gefahren. Bei der Caritas in Mülheim hatte ich in dieser Zeit eine halbe Stelle“, berichtet er. Das Sozialpädagogik-Studium in Nimwegen sei bekannt und „angesehen für seinen praxisnahen Ansatz“.
Konzerte, Gitarrenabende oder „Open Stage“-Nächte
Viel unter Jugendlichen ist Freider auch in seiner Freizeit – seit 2008 engagiert er sich als Jugendwart in der Handball-Abteilung des DJK VfR Saarn. Handball spielt er übrigens auch selber – oder er spurtet als Schiri über den Platz. Seine zwei weiteren Hobbys – Musik hören und Konzerte besuchen – passen ebenfalls optimal zum neuen Job. Der „Springende Punkt“, in dem neben dem Leiter noch ein Erzieher, ein Bundesfreiwilligendienstler und einige Honorarkräfte tätig sind, setzt auf den Schwerpunkt Musik. Zusätzlich zur OGS-Betreuung, zu AGs wie etwa Töpfern oder Backen, zur Jungs-Gruppe und der „Offenen Tür“ gibt es viel Musikunterricht – etwa für Schlagzeug, Geige und Gitarre.
„ Oft sind es ehemalige Besucher, die bei uns unterrichten. Außerdem veranstalten wir häufiger Konzerte. Gitarrenabende oder auch „Open Stage“-Nächte und natürlich unser großes Groove Point Festival“, sagt Yannick Freider. Schon jetzt sei man dabei, die nächste Auflage für 2016 zu organisieren.