Mülheim. . Aldi Süd baut in Saarn und Styrum und setzt dabei auf neue Umweltstandards. Stark sei man auch beim Energiemanagement und in der Photovoltaik-Technik.

Sie sind längst nicht mehr zu übersehen: die riesigen Neubauten der Unternehmensgruppe Aldi Süd in Saarn und Styrum. Der Mintarder Straße haben sie ein neues Gesicht verpasst, nicht unbedingt ein schöneres, wie manche Anwohner und Sportler vom gegenüberliegenden KHTC meinen. Ein massiger Betonklotz, ein erstes Treppenhaus und reichlich Stahlträger, die gen Himmel ragen: Bauarbeiter verraten, dass daraus in Kürze ein Parkhaus für Dutzende Autos wird. Eine exakte Zahl für Pkw oder Mitarbeiter mag keiner nennen, auch die Aldi-Pressestelle nicht. Wie stets, hieß es auch diesmal von dort: Angaben zur Personalpolitik und zur strategischen Ausrichtung der Gruppe mache man nicht.

Was man weiß, ist dies: Neben dem Parkhaus entstehen Bürogebäude, die die Bauten des Dienstleistungszentrums an der Mintarder Straße sowie der Aldi Einkauf GmbH und Co. oHG an der Burgstraße um je 11.500 Quadratmeter ergänzen. „Die Arbeit an diesen Gebäuden“, so Kirsten Geß, Leiterin Kommunikation, „kommen gut voran, so dass sich an dem Termin für die Fertigstellung für das dritte Quartal 2016 nichts geändert hat.“ Das Mülheimer Unternehmen baut nach neuestem Stand der Umwelttechnik. So sorgt etwa Geothermie künftig je nach Jahreszeit für die Wärme- bzw. Kälteversorgung – und macht auch mit weitergehendem ökologischem Engagement von sich reden: Für sein ganzheitliches Energiemanagementsystem habe Aldi Süd als erster Discounter die ISO 50001-Zertifizierung erhalten, heißt es.

Aldi Süd ist großer Betreiber von Photovoltaikanlagen

Die weltweit gültige Norm unterstütze Unternehmen dabei, Energie einzusparen. Um sicherzustellen, dass die Anforderungen eingehalten werden, führe der Tüv Nord jährlich Prüfungen in den deutschlandweit 1850 Filialen und 31 Logistikzentren durch. Aldi Süd ist zudem – nach eigenen Angaben – im Bereich der Photovoltaikanlagen auf Gebäuden einer der größten privaten Betreiber Deutschlands. „Wir haben auf den Dächern von 29 Logistikzentren und rund 900 Filialen, darunter auch welchen in Mülheim, solche Anlagen installiert. Zusammen produzieren diese mehr als 123 Millionen Kilowattstunden“, so Kirsten Geß. Dies entspreche einem Verbrauch von rund 35.000 Drei-Personen-Haushalten.

Ein Großteil der Filialen verbrauche den gewonnenen Strom selbst, speise nur Überschüsse ins Netz ein. An 50 Standorten – darunter dem an der Essener Straße – ermögliche es Aldi den Kunden zudem, ihr Elektroauto oder -fahrrad kostenlos zu betanken. Die Ladestationen böten in 30 Minuten eine Reichweitenverlängerung von bis zu 80 Kilometern.